Verrückte Fussball-Welt Trainer lobt nach 0:66-Pleite den Torhüter und ist stolz auf sein Team

Patrick Lämmle

16.10.2025

Spielertrainer Patrick Stritzki hat kein Problem mit Niederlagen.
Spielertrainer Patrick Stritzki hat kein Problem mit Niederlagen.
Screenshot: NDR

Die Amateur-Fussballer des Moorburger TSV verlieren am Wochenende in der Hamburger Kreisklasse beim SVS Mesopotamien II mit 0:66. Am Mittwoch gibt der Trainer dem «Spiegel» ein bemerkenswertes Interview.

Patrick Lämmle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Moorburger TSV hat am Wochenende ein Fussball-Spiel mit 0:66 verloren.
  • Spielertrainer Patrick Stritzki erklärt in einem Interview, wie das möglich ist.
  • Ein Extralob gibt es für den Torhüter, der eine noch viel höhere Niederlage verhindert habe.

Wenn ein Fussball-Team mit 0:66 verliert, dann schlägt das selbst dann hohe Wellen, wenn die Teams gänzlich unbekannt sind. So geschehen am Wochenende. In der Hamburger Kreisliga kassiert der Moorburger TSV beim SVS Mesopotamien II die surreal anmutende Klatsche.

Über allem steht die Frage: Wie ist so etwas überhaupt möglich? Und was macht das mit den Verlierern? Der «Spiegel» erreicht Spielertrainer Patrick Stritzki zwei Tage nach der Partie und so kommt etwas Licht ins Dunkel. «Wir waren zu siebt, das ist die Pflichtzahl an Spielern, um überhaupt antreten zu dürfen. Wir hatten im letzten Moment zwei Krankmeldungen und zwei Leute, die wegen Verletzungen doch nicht konnten», erklärt Stritzki.

Aber warum ist sein Team mit nur sieben verfügbaren Spielern überhaupt angetreten und hat nicht eine 0:3-Forfait-Niederlage in Kauf genommen? Das Team habe aufgrund eines früheren Vorfalls antreten müssen, um nicht aus der Liga zu fliegen, so Stritzki. Er habe seine Spieler gefragt, ob sie antreten wollen. Alle hätten bejaht, darauf sei er stolz.

«Ohne den Torwart hätte es dreistellig werden können»

In der Pause stand es dann bereits 0:32. Dennoch liess man nichts unversucht, um immerhin noch einen Ehrentreffer zu erzielen: «Ich habe gesagt, ich bleibe jetzt allein hinten mit dem Torwart, alle anderen gehen nach vorn. Ob wir hinten noch mehr Tore einfangen oder nicht, ist egal, aber vielleicht machen wir ja noch eins. Haben wir zwar nicht, aber wir hatten ab dann tatsächlich unsere Gelegenheiten. Es war echt besser als die erste Halbzeit.»

Mit dem Auftritt seines Teams sei er «absolut» zufrieden. Und dann wartet er auch noch mit einem überraschenden Lob auf: «Unser Torwart hat übrigens super gehalten. Ohne den hätte es dreistellig werden können. Leider hat er sich in der zweiten Halbzeit am Fuss verletzt.» Ohne das Verletzungspech hätten sie bestimmt nicht über 60 Gegentore kassiert, ist Stritzki überzeugt.

Hohe Niederlagen ist sich der Moorburger TSV übrigens gewohnt. Im vergangenen Jahr gab es schon einmal eine 2:53-Pleite und auch 2:40 hat man schon verloren. «Das waren beides Matches, da hatten wir eine zusammengekratzte Mannschaft auf dem Feld. Die guten Jungs konnten alle nicht, also haben wir mit denen, die dabei waren, just for fun gekickt.» Wie viel Spass solche Spiele wirklich machen, das ist die andere Frage.

Im Nachgang der Partie hat der Verein auf Instagram dann auch noch einen Post veröffentlicht, in dem man sich selbst ein Stück weit abfeiert. Sachen gibt es …