Heynckes: «Das war genial» Traps-Wutrede nach 20 Jahren noch Kult – Heynckes: «Das war genial»

dpa

9.3.2018

«Was erlauben Strunz?», «Ein Trainer ist nicht ein Idiot!» oder «schwach wie eine Flasche leer!». 20 Jahre nach der legendären Rede von Giovanni Trapattoni sind dessen Worte immer noch Kult.

Selbst Jupp Heynckes muss noch heute über die legendäre Wutrede von Giovanni Trapattoni schmunzeln. «Was erlauben Struuunz?», erinnerte der aktuelle Trainer des FC Bayern München dieser Tage an den Mann, der vor 20 Jahren für ein unvergessliches Stück Bundesliga-Geschichte sorgte. Am 10. März 1998 redete sich der damalige Bayern-Coach in Rage. Aussagen wie «Was erlauben Strunz?», «Ein Trainer ist nicht ein Idiot!», «schwach wie eine Flasche leer!» oder «Ich habe fertig» haben seitdem Kultstatus.

Jupp Heynckes erinnert sich an die Wutrede von Trainer-Legende Trappatoni.
Jupp Heynckes erinnert sich an die Wutrede von Trainer-Legende Trappatoni.
Bild: Keystone

«Da hat man gesehen, dass es für einen Trainer, wenn er in ein anderes Land geht oder eine neue Sprache sprechen muss, wahnsinnig schwierig ist. Deswegen ist das sicher auch entstanden», analysierte der 72-jährige Heynckes. «Das war nicht superlustig, das war genial.»

Heute kann Trapattoni über den Wutausbruch lachen

Trapattoni selbst lacht längst über die Wutrede. «Aus der Distanz so vieler Jahre muss ich sagen, dieser Wutausbruch wurde so bekannt und so oft mit meinem Namen assoziiert, dass ich mich heute darüber amüsiere», verriet er in seiner Autobiografie mit dem Titel «Ich habe noch nicht fertig». Seit seinem Aus als irischer Nationalcoach 2013 ist Trapattoni ohne Trainerjob. Angebote, etwa aus China oder der Elfenbeinküste, lehnte der 78-Jährige nach eigenen Angaben aus Rücksicht auf seine Frau ab. «Ich mag diese Frau zu gerne, um sie noch einmal alleine zu lassen», sagte er.

Bis 2016 arbeitete «Trap» als Co-Kommentator für den italienischen TV-Sender Rai – die Zusammenarbeit endete nach einem Eklat während des Länderspiels zwischen Deutschland und Italien im März 2016 allerdings abrupt. Nachdem Trapattoni am Mikrofon während der Partie mehrmals geflucht und geschimpft hatte, trennte sich der Sender von ihm. «Ich bin kein Journalist, sondern ich lebe den Fussball als Trainer und auf meine Art und Weise», erklärte Trapattoni.

Mit seiner Art und Weise erarbeitete sich der Trainer viel Respekt, auch bei Heynckes. «Das ist eine ganz tolle Persönlichkeit, ein wahnsinnig sympathischer Mensch. Er war auch ein super Spieler und im Stande, Pelé auszuschalten. Das hiess damals schon was», erzählte der 72-Jährige. «Er war keiner, der draufgehauen hat. Er hat immer noch das Gute im Menschen gesehen. Aber da ist er explodiert, das war köstlich.» Und es war so legendär, dass Traps Wutrede einen festen Platz in den Bundesliga-Rückblicken hat.

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