Super-League-Pläne UEFA stoppt juristische Schritte gegen Juve, Barça und Real

DPA/jar

28.9.2021

Reif: «Die European Super League kommt in drei, vier Jahren»

Reif: «Die European Super League kommt in drei, vier Jahren»

Die Uefa stoppt die Verfahren gegen Real Madrid, Barcelona und Juventus, die sich mit der Gründung der European Super League befasst haben. Was heisst das nun für dieses Projekt? Wir haben bei Experte Marcel Reif nachgefragt.

28.09.2021

Wegen der Super-League-Pläne hatte die UEFA den Top-Klubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin Sanktionen angedroht. Nun verkündete der europäische Dachverband eine Entscheidung.

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Die UEFA hat auf eine richterliche Androhung aus Spanien reagiert und wird die Verfahren gegen die drei abtrünnigen Super-League-Clubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin nicht weiter verfolgen. Das bestätigte die UEFA am Dienstag. Auch werde der europäische Verband von den übrigen neun Super-League-Teams keine Strafzahlung einfordern.

Man sei nach genauer Prüfung zu der Erkenntnis gekommen, dass die Fortsetzung einer juristischen Auseinandersetzung nicht im eigenen Interesse und des der Mitgliedsverbände sei, hiess es in einer UEFA-Mitteilung. Die Berufungskammer der UEFA hatte daher entschieden, dass die Verfahren nicht weiter verfolgt würden. Im Raum stand ein Champions-League-Ausschluss der drei Top-Vereine.

Fans der Vereine, die eine europäische Super League gründen wollten, demonstrierten im April heftig gegen die Pläne ihrer Klubs.
Fans der Vereine, die eine europäische Super League gründen wollten, demonstrierten im April heftig gegen die Pläne ihrer Klubs.
Bild: Keystone

Dennoch bleibe man bei der klaren Haltung gegen die Gründung einer Superliga und der Missbilligung des Verhaltens der beteiligten Vereine. Man werde weiterhin alles Notwendige tun, um die Super League und jede Form einer abtrünnigen Liga zu stoppen. Ebenso behalte man sich bei einer möglichen Wiederaufnahme etwaiger Abspaltungspläne neue juristische Schritte vor. Man habe immer in Übereinstimmung mit ihren Statuten und Reglements aber auch mit EU-Recht, der Europäischen Menschenrechtskonvention und schweizerischem Recht gehandelt, hiess es von der UEFA.

Der Verband sei zuversichtlich, dass die Fans in ganz Europa, die sich gegen die Superliga-Pläne gewehrt haben, die Entscheidung nicht als Sieg für die Abspaltungspläne sehen würden, hiess es.



UEFA-Boss Ceferin drohte eine Anklage

Der spanische Richter Manuel Ruiz de Lara hatte der UEFA in der Vorwoche ein Ultimatum gestellt, um die Sanktionsdrohungen gegen die Gründungsmitglieder der umstrittenen Superliga zurückzunehmen. Anderenfalls müsse UEFA-Chef Aleksander Ceferin mit einer Anklage wegen Nichtbeachtung eines richterlichen Urteils rechnen.

Zwölf europäische Topklubs, darunter zunächst auch sechs englische Premier-League-Vereine, hatten im April mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne Fussball-Europa geschockt. Die Superliga wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der UEFA getreten, die diese Pläne wie auch etliche nationale Ligen und Verbände scharf kritisierte. Fans demonstrierten gegen die Pläne.

Seit dem schnellen Rückzug der englischen Clubs ist die Superliga vorerst vom Tisch. Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin halten aber weiter an den Plänen fest. Ihnen hatte die UEFA deshalb zunächst Sanktionen angedroht.