Urs Fischer und Union Berlin sind das Team der Stunde in der Bundesliga. Der Trainer ist bemüht, die Mannschaft nicht abheben zu lassen. Derweil sorgen einige Fans dafür, dass der Verein nicht noch weiter an Sympathien gewinnt.
Union-Coach Urs Fischer will sich trotz des aktuellen Höhenflugs der Köpenicker keinen Träumen vom Europapokal hingeben. «Da bin ich noch ganz, ganz weit entfernt. Solche Gedanken, unmöglich. Nein, das ist nicht die Denkweise», sagt der Schweizer am Tag nach dem 2:0-Sieg gegen Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach auf eine entsprechende Frage. «Es wäre auch falsch, wenn du beginnst, so zu denken. Dann bist du sehr schnell wieder auf dem Boden.»
Nach dem dritten Ligasieg in Serie sind die internationalen Ränge für den Tabellenelften inzwischen näher als die Abstiegszone. Zudem überwintert Union im DFB-Pokal und tritt im Achtelfinale Anfang Februar beim Regionalligisten SC Verl an. «Es gibt überhaupt keinen Grund, euphorisch zu werden», so Fischer. «Es ist eine schöne Momentaufnahme.»
Fäkalien-Attacke auf Gladbach-Fans
Die Bundesliga-Partie am Samstagnachmittag war zuvor von einem äusserst unappetitlichen Angriff auf Gladbach-Fans eingeläutet worden. Vermummte entleerten an der Spree in Moabit mehrere Eimer mit Fäkalien und Eiern über einer Fähre, an deren Bord am Vormittag Anhänger des Klubs vom Niederrhein waren.
Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde bei der Attacke am Wullenwebersteg in der Nähe des Hansaviertels niemand verletzt. Die Täter entkamen unerkannt. Anzeigen wurden aufgenommen. Anschliessend sei das Schiff zum Anleger Luisenhain in Köpenick weitergefahren.
Der Fanbeauftragte von Borussia Mönchengladbach bedauert den Vorfall. «Die Gladbach-Fans sind immer sehr gern in Berlin. Es ist schade, dass so etwas passiert ist», sagt Jan Ruoff der «Rheinischen Post». Auf vier Schiffen hätten 800 Fans eine Spree-Rundfahrt gemacht, heisst es in dem Bericht.