Ex-Coach lästert Van Gaal: «Comeback bei Bayern? Nicht, solange Hoeness da ist»

jar

28.2.2018

Louis Van Gaal ist nicht gut auf Bayern-Präsident Uli Hoeness zu sprechen.
Louis Van Gaal ist nicht gut auf Bayern-Präsident Uli Hoeness zu sprechen.
Keystone

Da Jupp Heynckes den Verein voraussichtlich Ende Saison wieder verlassen wird, muss der FC Bayern München wohl erneut einen neuen Trainer finden. Ein Comeback vom zurzeit vereinslosen Louis Van Gaal kommt dabei kaum in Frage.

In einem Interview mit der «Sport Bild» spricht der holländische Coach über seine Zeit beim FC Bayern und verrät, dass er den Klub noch immer liebt. «Natürlich tue ich das», sagt Van Gaal. «Die Chefs sind mit Rummenigge und Hoeness ehemalige Spieler, die wissen, wovon sie sprechen.»

Ganz anders spricht der 66-Jährige über seinen letzten Klub, bei dem er im Mai 2016 entlassen wurde: «Manchester United ist ein kommerzieller Klub. Da ist inzwischen das Geld das Wichtigste». Für die Bayern hingegen habe immer noch der Fussball Priorität. «Dafür liebe ich den FC Bayern», so Van Gaal.

Trotz all der Liebe hatte es der Trainer in München, wo er zwischen 2009 und 2011 während 93 Spielen an der Seitenlinie stand und 2010 das Double gewann, nicht immer einfach. Mit Präsident Uli Hoeness gab es offenbar immer wieder Meinungsverschiedenheiten. «Solange Hoeness im Klub ist, würde ich dort nicht arbeiten», wird Van Gaal ernst.

«Meine Frau musste sich von Hoeness sagen lassen: 'Ihr Mann hat wieder falsch aufgestellt.'»

Die beiden Al­pha­tiere sollen sich zwar nach einem Champions-League-Spiel in Cluj ausgesprochen haben. Van Gaal erinnert sich aber nicht an einen positiven Austausch. «Es gab das Gespräch, das ist richtig, aber es war kein gutes. Meine Frau sagte mir danach, wenn das wahr ist, was da gesagt wurde, musst du beim FC Bayern aufhören», sagt er.

Van Gaal und Hoeness beim legendären «Rotwein-Frieden von Cluj».
Van Gaal und Hoeness beim legendären «Rotwein-Frieden von Cluj».
Keystone

Differenzen soll es wegen der Aufstellungen des Trainers gegeben haben, die den Präsidenten nicht immer zufriedenstellten. Van Gaal wird konkret: «Philipp Lahm spielte damals Linksverteidiger, erst ich habe ihn auf rechts gestellt. Daraufhin hatte ich einen riesigen Streit mit Hoeness, der Lahm weiter links haben wollte. Die Geschichte gab mir recht: Lahm wurde als rechter Aussenverteidiger Champions-League-Sieger und Weltmeister».

Auch Thomas Müller sei immer wieder ein Thema gewesen. «Als ich das Talent anfangs immer aufstellte, musste sich meine Frau Truus in der Vorstands-Loge von Hoeness sagen lassen: 'Ihr Mann hat wieder falsch aufgestellt'», so Van Gaal. «Und bei Alaba war es genauso.»

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