Wie ernst ist es? Vergiftungsaffäre: England droht die WM platzen zu lassen

dpa / mar

7.3.2018

Englands Aussenminister Boris Johnson hat bereits angekündigt, die Fussball-WM unter Umständen zu boykottieren.
Englands Aussenminister Boris Johnson hat bereits angekündigt, die Fussball-WM unter Umständen zu boykottieren.
Getty Images

Nimmt das Mutterland des Fussballs nicht an der WM in Russland teil? Damit droht Aussenminister Boris Johnson. Hintergrund ist die mysteriöse Erkrankung eines früheren russischen Geheimdienstoffiziers in England.

Nach der mysteriösen Erkrankung des früheren russischen Geheimdienstoffiziers Sergej Skripal in Grossbritannien hat der britische Aussenminister Boris Johnson die Teilnahme Englands an der kommenden Fussball-Weltmeisterschaft in Russland in Frage gestellt.

Johnson kündigte ein «ernstes Gespräch über unseren Umgang mit Russland» an, falls sich der Verdacht bestätigen sollte, dass Moskau in den Vorfall involviert sei. «Und dann kann ich mir schwer vorstellen, wie wir im Juli zur WM fahren können», sagte Johnson.

Erinnerungen an einen Fall von 2006

Der 66-jährige Skripal und seine Tochter waren am Sonntag mit Vergiftungserscheinungen in einem Einkaufszentrum in der englischen Kleinstadt Salisbury aufgefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass sie in Kontakt mit einer «unbekannten Substanz» gekommen sind. Beide befinden sich derzeit in kritischem Zustand im Krankenhaus.

Die Polizei warnte vor Spekulationen. Der Fall erinnert an den 2006 in London vergifteten russischen Ex-Geheimagenten und Kremlgegner Alexander Litwinenko. Der Kreml sieht sich allerdings zu Unrecht verdächtigt. Russland bot am Dienstag seine Unterstützung bei den Ermittlungen an, falls sie von britischer Seite gewünscht werde.

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