Am 34. und letzten Bundesliga-Spieltag stehen am Samstag noch spannende Entscheidungen an. Auch für mehrere Schweizer geht es mit ihren Klubs noch um richtig viel.
Die Bayern sind Meister, Vizemeister Borussia Dortmund und RB Leipzig für die Champions League qualifiziert, der SC Paderborn steigt ab. Vor dem Finale in der Fussball-Bundesliga an diesem Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker) sind schon wichtige Entscheidungen gefallen – aber längst nicht alle.
Der Empfang der Meisterschale ist für die Profis des FC Bayern ein seit 2013 alljährlich wiederkehrendes Ereignis. Aber die Ehrung für Titel Nummer 30 wird trotzdem eine neue Erfahrung für Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller und Co. sein. Schliesslich wird die Zeremonie nach dem Abpfiff der Geisterpartie gegen den VfL Wolfsburg in der Volkswagen Arena in Corona-Zeiten ohne Publikum über die Bühne gehen. Sportlich kann das Meister-Ensemble von Trainer Hansi Flick eine Woche vor dem DFB-Pokalfinale gegen Leverkusen in Berlin auch noch ein Ziel verfolgen: Vier Treffer fehlen zur 100-Tore-Marke, fünf sind es bis zum Ligarekord der Gerd-Müller-Bayern der Spielzeit 1971/72.
Mönchengladbach könnte Grosses schaffen: Die Borussia hat beste Chancen, in die Champions League einzuziehen. Dafür könnte schon ein Punkt gegen Hertha BSC reichen. Bayer Leverkusen als Haupt-Konkurrent hat zwei Punkte und neun Tore Rückstand. «Wir wissen um die Aufgabe und um die grosse Chance, die wir in der eigenen Hand haben. Die Voraussetzungen sind klar», sagt Trainer Marco Rose. Bei Gladbach stehen mit Yann Sommer, Nico Elvedi, Breel Embolo und Denis Zakaria (verletzt) gleich vier Schweizer unter Vertrag.
Ausser dem Verlierer des Duells zwischen Gladbach und Leverkusen werden Wolfsburg und die punktgleiche TSG Hoffenheim in der Europa League spielen. Der VfL will ausgerechnet gegen die Bayern Rang sechs verteidigen, der den direkten Einzug in die Gruppenphase bedeutet. Der Siebte muss erst noch mehrere Qualifikationsspiele bestreiten. Hoffenheim würde daher gern noch vorrücken, steht in Dortmund aber vor einer schweren Aufgabe. Bei Wolfsburg stehen mit Kevin Mbabu, Renato Steffen und Admir Mehmedi (verletzt) drei Schweizer auf der Gehaltsliste. Bei Hoffenheim spielt der Schweizer Nationalspieler Steven Zuber.
Im Kampf um den Relegationsplatz zwischen Düsseldorf und Bremen muss Werder den 1. FC Köln schlagen und auf einen Ausrutscher der Fortuna hoffen. Die Rheinländer spielen beim bereits geretteten 1. FC Union Berlin und machten in den vergangenen Wochen den insgesamt stärkeren Eindruck als Bremen. Die Fortuna, die auf dem Relegationsplatz zwei Punkte und vier Tore vor den Norddeutschen liegt, belohnte sich allerdings häufig nicht für gute Leistungen. Daher muss die Rösler-Mannschaft bis zum Schluss zittern – und Werder darf anders als der bereits abgestiegene SC Paderborn weiter hoffen.
Auf Schalke warten alle auf das Ende der Negativserie. Gewinnt das Team auch in Freiburg nicht, wäre es das 16. Spiel nacheinander ohne Sieg. Auch Trainer David Wagner sehnt einen positiven Abschluss am Samstag herbei. «Unabhängig von unserer Serie ist es um ein Vielfaches schöner, mit einem positiven Erlebnis in die Sommerpause zu gehen», sagte er. Ohnehin brennt es derzeit an allen Ecken und Ende. Der Aufsichtsratschef Clemens Tönnies steht wegen der Corona-Ausbruchs in seiner Fleisch-Firma unter Druck, der Vorstand wegen einiger Fehlentscheidungen und Verwerfungen und die Mannschaft wegen der Misserfolge. Alle sind froh, wenn die Saison vorbei ist.