Trotz heisser Gerüchte um einen möglichen Wechsel zum FC Bayern München stand Leroy Sané am Sonntag im Community Shield gegen Liverpool in der Sartaufstellung – und verletzte sich prompt. Was bedeutet die Verletzung nun für den Wechsel in die Bundesliga?
Der Wechsel von Leroy Sané zum FC Bayern München war zu Beginn des Wochenendes schon fast in trockenen Tüchern. Das berichteten zumindest mehrere deutsche Medien. Bereits am Mittwoch soll der Ex-Schalker als neuer Königstransfer der Bayern vorgestellt werden. Dieselben Medien behaupteten, der 23-Jährige würde am Sonntag im Community Shield gegen den FC Liverpool aus Angst vor einer Verletzung gar nicht erst aufgestellt werden. Aber Sané spielte von Beginn weg und verletzte sich. Ist der Bayern-Transfer nun Geschichte?
Nach einem Stoss von Trent Alexander-Arnold muss Leroy Sané den Wembley-Rasen am Sonntag frühzeitig verlassen. Er scheint sich das Knie verdreht zu haben, noch ist aber unbekannt wie schwer die Verletzung tatsächlich ist. «Der erste Eindruck war nicht gut, aber ich denke, es ist nicht schlimm. Ehrlich gesagt weiss ich es nicht, das ist die Sache der Ärzte», sagt City-Trainer Pep Guardiola nach dem 5:4-Sieg im Elfmeterschiessen.
Der «Spiegel» will aus dem Umfeld des deutschen Nationalspielers erfahren haben, dass sich das Knie nicht sehr schlimm anfühle. Trotzdem ist die Verletzung ein herber Dämpfer für alle Bayern-Fans. Falls der Flügelspieler nämlich für mehr als nur ein paar Wochen ausfällt, ist ein Transfer wohl undenkbar. Dieser gestaltet sich sowieso bereits als schwierig. Auch wenn der Spieler selbst einem Wechsel zugestimmt haben soll: Man City verlangt gemäss «Telegraph» 150 Millionen Euro für Sané.
Ein Zeichen setzen
Es geht den «Citizens» in erster Linie wohl gar nicht ums Geld. Davon haben die Besitzer aus Abu Dhabi genug. Der englische Meister will ein Zeichen setzen. Dasselbe tat Guardiola mit der Nominierung Sanés für das Spiel am Sonntag. Es geht darum, den anderen Verein bluten zu lassen und sich selbst als Gewinner aus dem Sané-Deal zu präsentieren. Wer einen verletzten Spieler für 150 Millionen Euro verkauft, hat nichts falsch gemacht. Wer einen gesunden 23-Jährigen mit Weltklasse-Niveau für weniger als 100 Millionen verscherbelt, der verliert.
In diesem Sinne könnte die Verletzung des Angreifers einem Transfer sogar förderlich sein und höchstwahrscheinlich auch den Verkaufspreis drücken. Dinge, die den Bayern gelegen kämen. «Wir brauchen mehr Spieler. Wir brauchen mehr Qualität von der Bank», betonte Robert Lewandowski am Samstag. Das weiss auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic: «Dass wir was machen müssen, wissen wir.»
Im Sané-Poker läuft den Bayern aber langsam die Zeit davon. In England dürfen die Vereine nur noch bis am 8. August neue Spieler verpflichten. Verkaufen könnte Man City den Linksfuss zwar noch bis Ende Monat – ein Deal nach dem 8. August ist aber eher unwahrscheinlich.