Borussia Dortmund Watzke spricht Klartext: «Wir müssen niemanden verkaufen»

tbz

14.4.2021

Hans-Joachim Watzke sieht den BVB in einer starken Verhandlungsposition.
Hans-Joachim Watzke sieht den BVB in einer starken Verhandlungsposition.
Bild: Getty

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachi Watzke äussert sich in einem Interview mit der «BBC» über einen möglichen Abgang von Erling Haaland und pocht auf die starke finanzielle Situation des BVB. Ob der Shootingstar verkauft wird, lässt der 61-Jährige dennoch offen.

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14.4.2021

Erling Haaland zählt zu den begehrtesten Fussballspielern des Planeten. Die norwegische Tormaschine steht bei Borussia Dortmund noch bis 2024 unter Vertrag, über einen Abgang wird trotzdem seit Monaten gemunkelt. Der Grund: Schwarz-Gelb donnert mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Europa League. Zwar steht am Mittwochabend noch der Champions-League-Kracher gegen Manchester City an (live auf «blue Sport») – sollte der BVB das Viertelfinal-Rückspiel aber nicht für sich entscheiden, so dürfte das für eine ganze Weile der letzte Auftritt der Borussen in der Königsklasse gewesen sein.



Sechs Runden vor Schluss steht die Mannschaft von Interimstrainer Edin Terzic in der Bundesliga nur auf Platz fünf – sieben Punkte hinter Eintracht Fankfurt und den Champions-League-Plätzen. Sollte das so bleiben, dürften Shootingstars wie Jadon Sancho und allen voran Erling Haaland das Weite suchen. 150 Millionen Euro soll Dortmund laut Medienberichten für den 20-Jährigen verlangen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bestätigt die wahnwitzige Summe gegenüber der «BBC» zwar nicht, erklärt sich aber auch nicht zu Verhandlungen bereit.

Preise stehen nicht zur Diskussion

«Als Covid-19 einschlug, da hatten wir keine Schulden. Nicht einen Euro. Deshalb befinden wir uns in einer komfortablen Situation. Wir müssen niemanden verkaufen. Das ist wichtig», so der 61-Jährige. «Die reichen Klubs dieser Welt müssen wissen, dass es zwei Möglichkeiten gibt, wenn sie einen Spieler von Borussia Dortmund haben wollen. Die erste ist, dass ich ihnen sage, dass sie keine Chance haben. Oder ich werde sagen: 'Das ist der Preis!' Dann müssen sie wissen, dass das der Preis ist und kein anderer.»

Ziemlich genau so dürften die Verhandlungen zwischen dem BVB und Manchester United um Jadon Sancho im vergangenen Sommer verlaufen sein. Die Engländer erhofften sich bis zum Schluss eine Preisreduktion, Watzke hatte aber Medienberichten zufolge von Anfang an eine Ablöse nördlich der 100-Millionen-Grenze gefordert. «Es ist ermüdend», so der BVB-Boss weiter. «Letzten Sommer hat jeder Journalist erzählt, dass Jadon Sancho für Manchester United spielen wird oder was auch immer. Aber er spielt immer noch für Borussia Dortmund. Jetzt schreiben alle, dass Erling Haaland nächste Saison für Real Madrid oder Barcelona oder wen auch immer spielen wird.»

Trotzdem lässt Watzke schlussendlich offen, ob der Norweger nächstes Jahr noch ein schwarzgelbes Trikot trägt. «Am 1. September werden wir sehen, wo er spielt. Ich glaube, ich weiss, wo er sein wird. Mehr habe ich nicht zu sagen.»