Als der Treffer von Christoph Kramer in der Halbzeitpause auf der Videoleinwand lief, gab es im Borussia-Park grosses Gelächter und höhnischen Beifall.
Viele der 47'797 Zuschauer sahen das Tor zum 3:0-Endstand gegen den VfL Wolfsburg in diesem Moment zum ersten Mal. Und damit erging es ihnen ähnlich wie Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking am Freitagabend.
«Ich habe das Tor im Fernsehen zum ersten Mal gesehen», bekannte dieser nach dem Spiel: «Ich habe gesehen, dass Kramer sich den Ball hinlegt. Da habe ich nicht mehr hingeschaut. Weil ich dachte: Die anderen werden schon dafür sorgen, dass er weggeht.» Das tat der Mittelfeldmann aber nicht, sondern sorgte stattdessen für ein kurioses Tor für die Jahresrückblicke. Denn während die Wolfsburger versuchten, eine Mauer zu stellen, schoss Kramer den Ball einfach ins Tor.
Hecking: «Ich hoffe nur, dass Chris jetzt nicht meint, er dürfe alle Freistösse schiessen.»
«Ich habe den Schiri gefragt, ob er anpfeifen will. Da hat er gesagt: Nö, der Ball ist frei», erzählte Kramer: «Da habe ich zu den Jungs gesagt: Weg, weg, weg.» Bei Freistössen, sagte Kramer, herrsche oft «das typisch deutsche Beamtentum: Der Ball steht still, alle orientieren sich erstmal. Dabei kann man doch einfach mal schnell spielen.»
Die Wolfsburger beschwerten sich bei Schiedsrichter Tobias Stieler – und bewiesen damit ihr Unwissen in Sachen Regelkunde. «Da müssen wir in Zukunft schlauer sein und einen vor den Ball stellen, der blockt», räumte Torhüter Koen Casteels ein.
Trainer Hecking freute sich natürlich über die «clevere Aktion», hatte aber auch eine Befürchtung: «Ich hoffe nur, dass Chris jetzt nicht meint, er dürfe alle Freistösse schiessen.»
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