Trotz der Coronavirus-Pandemie hält Borussia Dortmund auch in diesem Jahr sein Trainingslager in Bad Ragaz ab. Die Mannschaft von Lucien Favre ist abgeschirmt, Fans sind keine zugelassen.
Die Regeln sind auch in der neuen Saison in der Bundesliga streng. Zu Beginn der Vorbereitung war beim BVB individuelles Training angesagt, bis alle Spieler zweimal getestet worden waren. In Bad Ragaz wird das Team seit Beginn der Woche abgeschottet, Fans sind für einmal keine zugelassen.
«Schade, dass keine öffentlichen Trainings möglich sind», sagt Manuel Akanji, «aber wir müssen uns halt wie alle an die Regeln halten, schliesslich wollen wir ja gesund bleiben.» Ihren freien Nachmittag verbrachten die Spieler im Hotel – auch das gehört zum Alltag in Corona-Zeiten.
Die Spieler haben sich an die Situation gewöhnt, nachdem die letzte Saison in einer «Blase» beendet wurde. Die DFL hat die Spieler in einem Merkblatt angehalten, auch in ihrer Freizeit sehr bewusst zu handeln, um das Risiko einer Ansteckung so gering wie möglich zu halten. Vom Besuch einer Bar wird ebenso abgeraten wie von einem gut gefüllten Restaurant. «Wir haben sogar die Möglichkeit, eine Liste zu schicken, damit die Einkäufe für uns erledigt werden», sagt Keeper Roman Bürki, der nicht davon ausgeht, dass beim Saisonstart Mitte September bereits wieder vor Fans gespielt wird.
Neuzugänge mit Potential
Immerhin: Am Mittwoch im ersten Testspiel gegen Altach durfte der BVB erstmals wieder vor Zuschauern spielen. 1250 Fans waren zugelassen zur Partie, die Dortmund auch dank zwei Toren von Erling Haaland mit 6:0 gewann. Mit dabei waren neben Akanji auch die beiden Neueinkäufe Thomas Meunier und Jude Bellingham. «Man sieht, dass Thomas seit Jahren bei PSG und in der belgischen Nati auf einem hohen Level gespielt hat», sagt Akanji. «Und Jude spielt sehr aggressiv, ist aber auch technisch gut.»
Während Bayern München und Leipzig, die sich für das Finalturnier der Champions League in Lissabon qualifiziert haben, den Spielbetrieb bereits wieder aufgenommen haben, genossen die BVB-Spieler etwas länger Ferien. «Jeder Einzelne wäre natürlich gerne in Lissabon dabei», sagt Akanji. «Denn in nur einem Spiel ist vieles möglich.» Der BVB scheiterte aber im März kurz vor Beginn des Lockdowns in den Achtelfinals an PSG.
Für die Borussia beginnt deshalb das Pflichtprogramm erst am 12. September mit dem Cupspiel in Duisburg, ehe eine Woche später die Bundesliga startet. Auch in der neuen Saison wollen die Dortmunder wieder ganz vorne mit dabei sein, auf das Spucken grosser Töne verzichten sie aber. «Klar wollen wir unbedingt den Titel gewinnen», sagt Bürki. «Aber die Bayern sind sowohl national als auch international eine super Mannschaft.»