Arsène Wenger ist 70 Jahre alt, doch von Traditionen hält der Ex-Arsenal-Coach offenbar nicht viel. So rührt er die Werbetrommel für diverse Regeländerungen im Fussball.
Im Sommer 2018 musste Wenger bei Arsenal nach 22 Jahren an der Seitenlinie den Hut nehmen. Zwar hat er als Coach mit den «Gunners» etliche Titel eingeheimst, doch in den letzten Jahren konnte Arsenal nur noch in den nationalen Cup-Wettbewerben Glanzlichter setzen. Das war einmal.
Inzwischen ist der Franzose bei der FIFA tätig, als Direktor für globale Fussballförderung. In dieser Funktion ist er auch Mitglied von Beratungsgremien des International Football Association Board (IFAB), den Regelhütern des internationalen Fussballs.
Einwurf, Freistoss, Abseits – vieles soll sich ändern
In der «L’Équipe» spricht er über seine Visionen. So wünscht er sich, dass der Ball bei Eckball-Flanken künftig das Spielfeld verlassen darf, damit der Ball mit ordentlich Effet zur Mitte getreten werden kann.
Aber auch Freistösse und Einwürfe sollen einen neuen Anstrich bekommen. Und diese Regeländerungen hätten dann wohl tatsächlich revolutionären Charakter. So wünscht sich Wenger, dass bei Freistössen der ausführende Spieler den Ball mehrfach berühren darf. So wäre es beispielsweise möglich, dass sich ein Spieler den Ball selbst vorlegt oder gleich zum Dribbling ansetzt.
Und Einwürfe in der eigenen Platzhälfte möchte der Franzose am liebsten ganz verbannen. Stattdessen soll der Ball mit dem Fuss eingekickt werden, denn es sei erwiesen, dass Einwürfe ein Nachteil für die ausführende Mannschaft seien.
Bereits im Februar regte die Trainerlegende zu einer Regeländerung bezüglich dem Abseits an, um die anhaltenden Diskussionen rund um VAR-Entscheide zu beenden. Die Idee kam aber zu spät und soll beim jährlich stattfindenden Meeting des IFAB Ende Februar 2021 erneut aufgegriffen werden. Was ihm vorschwebt, darüber berichtete «blue Sport» als man das Wort Corona noch mit einem Bier assoziierte. Nur so viel: Uns erschliesst sich bis heute nicht, inwiefern die ihm vorschwebende Regelanpassung für weniger Diskussionen sorgen soll. Der Fachmann selbst sah dies selbstredend anders.