Seit 1999 ist Jessy Moulin bei Saint-Étienne unter Vertrag. Die Loyalität für «Les Verts» ist offenbar auch zu seinem Sohn übergangen, der Trost braucht, nachdem er ausgerechnet ein Trikot des Erzrivalen Lyon tragen muss.
Als 13-Jähriger kam Jessy Moulin zu Saint-Étienne, wo er immer noch das Tor hütet. Wobei er meistens nicht auf dem Feld, sondern auf der Ersatzbank zu finden war. So kommt der inzwischen 33-Jährige in all den Jahren – nur mit kurzen Unterbrüchen durch Leihen in untere Ligen – auf gerade mal 22 Einsätze für seinen Stammverein (16 Ligue 1, fünf Cupspiele und sechs europäische Auftritte).
Die Verbundenheit für Saint-Étienne ist natürlich ausgeprägt. Dazu gehört es auch, Erzrivale Lyon nicht zu mögen. Im «einzig echten Derby der Ligue 1», wie es die Franzosen nennen, trifft Arbeiterklasse auf «Bourgeoisie». Die Städte liegen dabei in kurzer Distanz, umso grösser ist die gegenseitige Verachtung. Diese Einstellung ist offenbar auch in Fleisch und Blut des Sohnes von Moulin übertragen worden.
So ist der Bub todunglücklich und vergiesst bittere Tränen, als er an der Seite seines Papas im Lyon-Trikot einlaufen muss, weil das Heimteam jeweils die Kinder im Auswärtstrikot bekommt (und umgekehrt).
Doch es gibt ein «Happy End»: Papa Moulin hält nicht nur seinen Kasten sauber, in der Schlussminute trifft der eingewechselte Joker Robert Beric zum 1:0-Sieg. Auch der Goalie redete danach auf Twitter von einem magischen Abend: «Das Glück, bei einem Derby gemeinsam mit seinem Sohn aufzulaufen. Auch wenn er nicht sein Lieblingstrikot anhatte.»