Nach der Entlassung von Julen Lopetegui hat bei Real Madrid Santiago Solari das Team interimistisch übernommen. Die Suche nach dem neuen Cheftrainer läuft, die Fans haben auch schon ihre Favoriten.
Nur Platz neun in der Liga und letzte Woche die 1:5-Klatsche im Clasico – Real Madrid steckt nach langer Zeit wieder tief in der Krise. Der Klub hat reagiert und Trainer Julen Lopetegui keine vier Monate nach dessen Amtsantritt wieder entlassen.
Schafft es Santiago Solari, die Königlichen zurück zum Erfolg zu führen? Mit einem 4:0 im Cup gegen den Drittligisten Melilla konnte der Interimscoach zumindest schon mal den absoluten Fehlstart verhindern. Medienberichten zufolge hat Solari nun zwei Wochen Zeit, um sich zu beweisen. Dann soll entschieden werden, ob er bleiben darf oder doch wieder ein ganz grosser Fisch an Land gezogen wird.
Antonio Conte galt lange als Top-Favorit für die Lopetegui-Nachfolge. Der Italiener soll aber nicht nur einen lukrativen Dreijahresvertrag verlangen, sondern auch fünf selber ausgewählte Assistenztrainer nach Madrid mitnehmen wollen, weshalb die Verhandlungen offenbar auf Eis gelegt sind.
Fans wollen Guti oder Heynckes
Geht es nach den Fans, ist Conte ohnehin nicht der Mann, der Real zum vierten Champions-League-Titel in Folge führen soll. In einer Umfrage der spanischen Sportzeitung «Marca», welcher Trainer Lopetegui beerben sollte, landete Conte nur auf Platz 10. Wenig überraschend schaffte es Klublegende Guti, der seit dieser Saison bei Besiktas Istanbul Assistenztrainer ist und schon nach Zinedine Zidanes Rücktritt einer der Favoriten auf den Trainerjob in Madrid war, auf den ersten Platz – mit fast 39'000 Stimmen.
Auf Platz zwei folgte etwas überraschend einer, der seit Sommer (wieder) im Ruhestand ist: Jupp Heynckes. Mehr als 22'000 Real-Fans stimmten für den Ex-Bayern-Trainer, der schon zwischen 1997 und 1998 ein Jahr lang Real-Coach war und die Madrilenen zum Champions-League-Triumph führte. Eine erneute Anstellung Heynckes' in Spaniens Hauptstadt ist aber äusserst unwahrscheinlich, hatte er doch erst nach der vergangenen Saison seinem Herzensverein Bayern München einen Korb gegeben.
Ins Voting, bei dem nur Trainer aufgeführt wurden, die aktuell vereinslos sind, schafften es übrigens auch zwei Schweizer: Roberto di Matteo landete mit 2'300 Stimmen auf Platz 17. Martin Schmidt erhielt 1'600 Stimmen, was für den Walliser Rang 19 bedeutete.