Premier League Wie eine Analyse-Software Transfers zu Manchester United verhindert

Patrick Lämmle

19.10.2019

Nicht gut genug für Manchester United? João Felix (links) und Jérôme Boateng.
Nicht gut genug für Manchester United? João Felix (links) und Jérôme Boateng.
Bild: Getty

Seit dem Rücktritt von Alex Ferguson im Jahr 2013 hat Manchester United für neue Spieler rund eine Milliarde Euro investiert. Eingeschlagen haben nur wenige von ihnen. Deshalb geht man seit diesem Sommer neue Wege.

Jérôme Boateng wurde in der letzten Transferperiode immer wieder mit Manchester United in Verbindung gebracht. Eigentlich, so schien es, sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Weltmeister von 2014 bei den «Red Devils» unterschreibt. Doch der Transfer kam nie zustande. Stattdessen verpflichtete Man Utd Harry Maguire von Leicester City für die irrwitzige Summe von 87 Millionen Euro.

Doch woran scheiterte der Boateng-Transfer? Wie «The Athletic» berichtet, hat Manchester United nach unzähligen Flop-Transfers einen «neuen Berater» zur Seite gezogen, ein Software-Programm. Die Analyse der Daten hat die Vereinsführung dann angeblich zum Umdenken bewegt. Boatengs Leistung (Geschwindigkeit und Zweikampfverhalten) lasse ab der 70. Minute nach, so die abschreckende Erkenntnis.

Spätestens da hätte die Vereinsführung in England merken müssen, dass die Software nichts taugt. Ist ja auch schwierig auf der Ersatzbank Tempo aufzubauen und «Zweikämpfe» mit dem Trainer kannst du als Spieler nie gewinnen.

João Felix fiel ebenfalls durch

Auch Benfica Lissabons Super-Talent João Felix, er wechselte schliesslich für 126 Millionen Euro zu Atlético Madrid, soll durchgefallen sein – nicht robust genug für die Premier League. Hätte man von blossem Auge ja nicht erkennen können... Für die Champions League hätte es vielleicht gereicht, doch im Konzert der Grossen ist Manchester United nicht vertreten.

Und noch einmal zur Erinnerung: 87 Millionen für Maguire?! Auf diese Idee wäre kein anderer Klub dieser Welt gekommen. Für Boateng hätte man maximal halb so viel bezahlt. Die Software braucht wohl dringend ein Update. Revolutionär wäre natürlich auch, wenn Manchester United künftig auf Scouts setzen würde, die etwas von Fussball verstehen.

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