Transferpolitik Klopp kritisiert Chelseas Einkaufswut: «Wir sind eine andere Art Klub»

lbe

10.9.2020

Für Jürgen Klopp und Liverpool startet die Mission Titelverteidigung bereits am Samstag.
Für Jürgen Klopp und Liverpool startet die Mission Titelverteidigung bereits am Samstag.
Bild: Getty

Der FC Chelsea rüstet in der Sommerpause gewaltig auf und investiert mehr als 220 Millionen Euro in Neuverpflichtungen. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat dafür wenig Verständnis.

Bereits am Wochenende fällt in der Premier League der Startschuss zur neuen Spielzeit, die Ausgangslage ist nach einem ereignisreichen Sommer vielversprechend. Insbesondere der FC Chelsea plant den Grossangriff und rüstet zuletzt gewaltig auf: Kai Havertz und Timo Werner aus der Bundesliga, Hakim Ziyech von Ajax Amsterdam oder auch Ben Chilwell von Leicester – sie alle zieht es in der Sommerpause in die englische Hauptstadt zu den «Blues».

Mehr als 220 Millionen Euro hat Chelsea bisher hingeblättert – und noch ist das Transferfenster bis zum 5. Oktober geöffnet. Nach dem erreichten vierten Platz in der abgelaufenen Spielzeit kündigt Trainer Frank Lampard an, «die Lücke schliessen» zu wollen. Wegen einer Transfersperre im Sommer 2019 hat man bei den Londonern offenbar grossen Nachholbedarf.


Das ist auch Jürgen Klopp nicht entgangen, beunruhigen lässt sich der Liverpooler Meister-Trainer dadurch aber nicht: «Die einen kaufen Spieler, die anderen arbeiten gemeinsam daran, sich zu verbessern», meint der Deutsche vielsagend. Liverpool hielt sich auf dem Transfermarkt bisher zurück, lediglich Kostas Tsimikas lotste man für 12,9 Millionen Euro an die Anfield Road.

«Wir leben in einer Welt voller Unsicherheiten»

In einem Radiointerview mit BBC erklärt Klopp: «Wir leben in einer Welt voller Unsicherheiten. Für einige Klubs scheint es weniger wichtig zu sein, wie unsicher die Zukunft ist. Ihre Besitzer sind Länder und Oligarchen, das ist die Wahrheit! Wir sind eine andere Art Klub.» Der FC Liverpool könne diesbezüglich nicht mit Chelsea mithalten. Allerdings sei das ohnehin nicht erstrebenswert, glaubt Klopp. «Du kannst nicht die besten elf Spieler der Welt holen und hoffen, dass sie eine Woche später den besten Fussball spielen.»

Wie schnell sich das Starensemble der Londoner findet, wird Klopp schon bald am eigenen Leib erfahren können. Bereits am zweiten Spieltag steht für den Titelverteidiger das Auswärtsspiel an der Stamford Bridge an. Trotz der kritischen Worte ist sich der Liverpool der Schwere der Aufgabe bewusst: «Wir träumen nicht. Wir müssen in jedem Spiel für den Kampf bereit sein und voller Hingabe dahin gehen, wo es wehtut. Es wird darum gehen, wie sehr wir es wollen.» Zum Saisonauftakt empfängt Liverpool am Samstag den Aufsteiger Leeds.


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