Der FC Arsenal kassiert im Europa-League-Viertelfinal gegen Slavia Prag in letzter Minute den Ausgleich zum 1:1. Granit Xhaka ist nach dem Gegentreffer stocksauer und lässt das seine Teamkollegen lautstark wissen.
Heisse Schlussphase im Emirates Stadium: In der 86. Minute schiesst Nicolas Pépé den FC Arsenal gegen Slavia Prag endlich in Führung. Die Freude bei den «Gunners» um den Schweizer Nati-Captain Granit Xhaka ist riesengross. Nach einer enttäuschenden Saison in der Premier League ist die Europa League der einzige Weg für die Nordlondoner, sich doch noch für die Königsklasse zu qualifizieren. Aber beim 1:0 im Viertelfinal-Hinspiel soll es nicht bleiben.
In der 94. Minute macht Tomas Holes die gute Ausgangslage der Engländer für das Rückspiel zunichte. Nach einem Eckball, den Torschütze Pépé unglücklich auf den zweiten Pfosten verlängert, köpft Holes das Leder via Goalie Bernd Leno ins Tordach – 1:1. Augenblicklich ist die Stimmung beim Heimteam im Keller. Mit hängenden Köpfen schleichen die Arsenal-Spieler vom Platz – dazu zählt auch Xhakas Captain-Nachfolger Pierre-Emerick Aubameyang. Der Schweizer will das ärgerliche Remis hingegen nicht einfach so mit hängenden Schultern akzeptieren.
In typischer Xhaka-Manier hält er seinen Teamkollegen eine Standpauke. «Haut den Sch**ss Ball einfach weg», brüllt er nach Spielschluss. Trainer Mikel Arteta ist derselben Meinung. «Wir haben uns zurückdrängen lassen und eine Ecke zugelassen. Der Gegner hat viele Spieler nach vorne geschickt und dann kann alles passieren», so der 39-Jährige, der bei einem Europa-League-Aus seinen Job höchstwahrscheinlich los wäre.
Stellt sich erneut die Captain-Frage?
Was möglicherweise helfen könnte, wäre Xhaka das Captain-Armband zurückzugeben. Dieses verlor der Schweizer im Spätherbst 2019 unter Unai Emery, als er bei einer Auswechslung die buhenden Arsenal-Fans verbal zusammenstauchte. Seine Aktion am Donnerstag zeigt aber, dass er nach wie vor der Leader im Arsenal-Team ist. Zumal Aubameyang – der aktuelle Captain – in letzter Zeit immer mehr in Kritik geriet.
Nachdem der Gabuner für das Nordlondon-Derby gegen Tottenham im März zu spät im Stadion erschien, wurde er aus der Startformation gestrichen. Auch gegen Slavia Prag spielte der 31-Jährige, der in dieser Saison weit von seiner Top-Form entfernt ist, nicht von Beginn weg. Sollte Arteta die Entscheidung Emerys rückgängig machen und Xhaka erneut zum Captain ernennen?