Die Schweiz gewinnt auch ihr drittes Spiel in der WM-Qualifikation. Beim 2:0-Sieg in Schweden beansprucht das Team von Murat Yakin aber auch viel Glück. Die Nati-Spieler in der Einzelkritik.
Tor
Gregor Kobel
Die Schweden kommen insgesamt zu fünf Mega-Chancen, scheitern aber jedes Mal an sich selbst – Kobel muss kein einziges Mal eingreifen und kann sich entsprechend auch nicht auszeichnen. Es ist Kobels viertes Zu-null-Spiel in Folge mit der Nati.
Verteidigung
Silvan Widmer
Die mangelnde Spielpraxis ist ihm zu Beginn anzumerken, dann kommt er besser ins Spiel. Läuft die rechte Seite rauf und runter, bis er nicht mehr kann und sich nach 72 Minuten auswechseln lassen muss.
Verteidigung
Manuel Akanji
Fehlt beim sonst so coolen Abwehrboss die Konzentration? Er spielt nach wenigen Sekunden einen fürchterlichen Fehlpass, der zum Glück nicht bestraft wird. Als sich die Schweden herrlich durchkombinieren und Isak den Pfosten trifft, schaut Akanji nur zu. Und kurz vor der Pause geht er viel zu naiv in den Zweikampf mit Isak. Wieder hat die Nati Glück, dass Bergvall das leere Tor nicht trifft. Nach dem Seitenwechsel gibt es noch Gelb für Reklamieren und in der Schlussphase lässt er sich noch einmal viel zu einfach abschütteln. Das kann Akanji besser. Weil am Ende aber auch im dritten Spiel die Null steht, erhält er eine genügende Note.
Verteidigung
Nico Elvedi
Abgeklärt, zweikampfstark, cool. Nicht wiederzuerkennen im Vergleich zu seinen Auftritten letztes Jahr in der Nations League. Der beste Schweizer Abwehrspieler an diesem Abend.
Verteidigung
Ricardo Rodriguez
Schaltet sich mehr in die Offensive ein als in den September-Spielen und bereitet die eine oder andere Chance vor. Mit den Tempo-Vorstössen der Schweden hat Rodriguez aber seine liebe Mühe. Ein solides Spiel des Routiniers.
Mittelfeld
Granit Xhaka
Er sucht immer direkt den Steilpass in die Spitze. Seine Fehlpassquote ist deshalb etwas höher als auch schon, doch wenn ein Ball mal durch die Schnittstelle kommt, wird es sofort brandgefährlich. Der Captain erobert viele Bälle und behält auch in kniffligen Situationen stets einen kühlen Kopf. Übernimmt beim Penalty die Verantwortung und wird so auch zum Matchwinner.
Mittelfeld
Remo Freuler
Freuler der Feuerlöscher. Gleich zweimal muss er als letzter Mann retten, macht dies aber mit Bravour. Die Abstimmung mit Xhaka im zentralen Mittelfeld ist wie gewohnt hervorragend. Er ist überall auf dem Platz anzutreffen und liefert auch noch den Assist zum 2:0. Sackstark!
Mittelfeld
Fabian Rieder
Das Spiel läuft in der ersten Halbzeit ziemlich an ihm vorbei. Er kann sich kaum in Szene setzen. Nach der Pause wird's besser, bis Rieder in der 59. Minute ausgewechselt wird.
Sturm
Dan Ndoye
Er braucht eine Weile, um ins Spiel zu finden. Doch je länger die Partie dauert, desto stärker wird Ndoye. Er bereitet mehrere gute Chancen der Schweizer vor, so auch die Aktion, die zum Elfmeter und zum 1:0 führt.
Sturm
Breel Embolo
Embolo wird in den ersten vier Minuten gleich dreimal brandgefährlich. Die beste Chance vergibt er nach einem Eckball, als Embolo aus kürzester Distanz nur den Pfosten trifft. Auch in der Folge bringt er sich mehrmals in gute Abschlusspositionen, das Glück hat er aber nicht auf seiner Seite. Der Mittelstürmer erobert viele Bälle – so auch vor dem 2:0. Eigentlich ein sehr gutes Spiel von Embolo. Seine Hauptaufgabe liegt aber darin, Tore zu schiessen. Schade, dass er sich nicht belohnt.
Sturm
Ruben Vargas
Wirbelt über seine rechte Seite und stellt die Schweden immer wieder vor Probleme. Die letzte Konsequenz fehlt an diesem Abend aber.
Eingewechselte Spieler
Ab 59. Minute für Rieder
Djibril Sow
Sein erster Einsatz in dieser WM-Qualifikation – und er findet direkt hervorragend ins Spiel. Drei Minuten nach der Einwechslung holt er den Penalty zum 1:0 heraus. Stärkt das Mittelfeld zudem mit seiner Physis.
Ab 73. Minute für Widmer
Luca Jaquez
Der 22-Jährige gibt sein Nati-Debüt und hilft auf der für ihn ungewohnten Position als Rechtsverteidiger aus. Er macht seine Sache ordentlich. Zu kurzer Einsatz für eine Benotung.
Ab 83. Minute für Vargas
Johan Manzambi
Seit Wochen ist er in Topform, darf aber nur für die Schlussminuten ran. Der 19-Jährige braucht jedoch nicht lange, um auf sich aufmerksam zu machen. Mit einer starken Einzelaktion entscheidet er in der Nachspielzeit das Spiel. Zu kurzer Einsatz für eine Benotung.