Arsenal ist nach neun Runden im 12. Rang klassiert, hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Nun passiert das, was in solchen Situationen immer passiert: Man macht sich auf die Suche nach Schuldigen …
Und da muss nun auch Granit Xhaka herhalten, wieder einmal ist man versucht zu sagen. Was hat der Schweizer gemacht? Er hat eine unnötige Pöbelei nach dem Schlusspfiff verhindert. Aber auch Rotsünder Nicolas Pépé wird von den Fans im Netz aufs Übelste beschimpft. Arsenal will nun gegen die Wutbürger vorgehen.
Aber nun von vorne, was ist passiert?
Arsenal tut sich gegen Aufsteiger Leeds schwer, da erweist Nicolas Pépé seiner Mannschaft einen Bärendienst. In der 51. Minute verpasst er Ex-Lugano-Spieler Ezgjan Alioski einen Kopfstoss und wird nach einer VAR-Konsultation des Feldes verwiesen. Die Partie endet schliesslich 0:0 – angesichts der drei Aluminium-Treffer von Leeds ein glücklicher Punktgewinn für die «Gunners».
Nach dem Schlusspfiff unterhalten sich Xhaka und Alioski auf dem Rasen, der Nati-Captain legt dabei dem in der Schweiz aufgewachsenen Nordmazedonier den Arm freundschaftlich um die Schulter. Ein anderer Arsenal-Spieler will aber mit Alioski abrechnen. Der Schotte Kieran Tierney schreitet in Richtung des Leeds-Spielers und deckt diesen wohl mit ein paar unschönen Worten ein, da wird er von Teamkollege Xhaka leicht weggeschubst. Danach halten andere Teamkollegen und Betreuer Tierney davon ab, eine Dummheit zu begehen.
Im Netz ärgern sich viele Arsenal-Supporter über diese Aktion und mit Martin Keown giesst eine Vereinslegende noch zusätzlich Öl ins Feuer: «Ich hätte mich sicherlich so gefühlt, wenn ich gesehen hätte, wie sich einer meiner Teamkollegen praktisch mit dem Feind verbrüdert.»
Arsenal verurteilt «abscheuliche Beschimpfungen»
Aber nicht nur Xhaka wird angefeindet, die Arsenal-Fans haben es vor allem auch auf Rotsünder Pépé abgesehen. Der Ivorer, der 2019 für 80 Millionen Euro von Lille zu Arsenal stiess und den hohen Erwartungen bisher nicht gerecht wurde, wird im Netz mit Beschimpfungen der übelsten Sorte überflutet. Dass er mit einer langen Sperre rechnen muss, dürfte das höchste der Gefühle für die erbosten Anhänger sein. Klar, die Aktion von Pépé war dumm, das sieht auch sein enttäuschter Trainer Mikel Arteta so. Aber auch bei Unmutsbekundungen gilt es, ein Mindestmass an Respekt zu wahren. Punkt.
Das sieht auch Pépés Arbeitgeber so. Am Montag sieht sich Arsenal zu einem Statement gezwungen: «Wir verurteilen die abscheulichen Beschimpfungen, die nach unserem Spiel gegen Leeds United in den sozialen Medien gegen Nicolas Pépé und Ezgjan Alioski gerichtet wurden, aufs Schärfste. Das ist völlig inakzeptabel, und wir werden mit der Polizei und den Behörden zusammenarbeiten, um alles zu tun, was wir können, um die Schuldigen ausfindig zu machen und strafrechtlich zu verfolgen.»