Nach einer sehr guten ersten und einer schwächeren zweiten Halbzeit haben es die Young Boys verpasst, im Playoff-Hinspiel der Champions League ein günstiges Resultat herauszuholen. Sie erreichen gegen Dinamo Zagreb nur ein 1:1.
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Das Ergebnis gibt den Kroaten für das Rückspiel vom nächsten Dienstag dank dem Auswärtstor einen offensichtlichen Vorteil. Aber die effektiven Leistungen über 90 Minuten in Bern haben gezeigt, dass die Young Boys den im Europacup wesentlich erfahreneren Serienmeister aus Zagreb dominieren können. Tore, die sie im Hinspiel teils mit Pech, teils wegen Mängeln im Abschluss verpasst haben, können die Berner in der Revanche durchaus nachholen.
Nach 99 Sekunden steigerte der begehrte rechte Aussenverteidiger Kevin Mbabu seinen ohnehin schon hohen Marktwert. Mit einem Lauf über 60 Meter löste der Genfer Junginternationale einen Angriff auf, den er mit einer Stafette über Christian Fassnacht und Assistgeber Nicolas Moumi Ngamaleu aus kurzer Distanz selber zum 1:0 abschloss. So früh das Tor fiel, hätte es auch bereits das 2:0 sein können, denn schon nach wenigen Spielsekunden hatte Miralem Sulejmani einen Schlenzer aus guter Position knapp am weiteren Pfosten vorbei gezogen.
Hoarau mit der Vorentscheidung auf dem Kopf
In allen Champions-League-Qualifikationsspielen der letzten zwei Jahre gegen ähnlich starke Mannschaften – Schachtar Donezk, Borussia Mönchengladbach, Dynamo Kiew, ZSKA Moskau – war den Bernern eine derart gute Halbzeit gelungen, wie es die ersten 45 Minuten gegen Dinamo Zagreb waren. Der Ertrag jedoch war nicht nur schlecht, sondern wegen Dinamos Auswärtstor sogar im Verlustbereich. Als der linke Aussenspieler Mislav Orsic, einer von nur drei Kroaten in Zagrebs Startaufstellung, nach 40 Minuten einen Konter zum 1:1 abschloss, hätten die Berner mindestens 2:0 führen müssen. Ein paar gute Chancen vergaben sie selbst, bei der besten Möglichkeit nach dem 2:0 scheiterte Guillaume Hoarau nach 20 Minuten mit einem Kopfball an Torhüter Daniel Zagorac, der mit einer mirakulösen Parade abwehrte.
YB mit Glück in der zweiten Halbzeit
Die zweite Hälfte vor über 21'000 Zuschauern im Stade de Suisse zeigte ein anderes Bild. Zuerst verpasste Hoarau mit einem missglückten Schuss aus bester Position ein weiteres Mal sein 12. Tor im Europacup. Aber schon bald drückte Dinamo während fünf Minuten derart stark, dass die Berner mit Mühe und Glück um weitere Gegentore herumkamen. An vorderster Front war plötzlich Izet Hajrovic, der Aargau-Bosnier mit langer Vergangenheit bei der Grasshoppers. Zuerst scheiterte er mit einem platzierten Schuss am hervorragend reagierenden Goalie David von Ballmoos, und kurz darauf traf er mit einem Schuss, der unhaltbar gewesen wäre, den rechten Pfosten.
Wieder nur eine Minute später musste erneut von Ballmoos in höchster Not eingreifen, diesmal gegen einen Schuss des Torschützen Orsic. Von dort weg hatte YB die Partie wieder im Griff und die Möglichkeiten auf ihrer Seite. Moumi Ngamaleu scheiterte zweimal knapp.
Trainer Gerardo Seoane kehrte nach den massiven Umstellungen beim Cupspiel in Biel zur gewohnten Formation zurück, mit der die Berner die ersten vier Meisterschaftsspiele der Saison alle gewonnen hatten. Dinamos Trainer Nenad Bjelica nominierte den Schweizer Internationalen Mario Gavranovic als einzige Sturmspitze, nachdem in den vorangegangenen Qualifikationsspielen gegen Astana (2:0 und 1:0) der Kroate Mario Budimir diese Position eingenommen hatte.
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