Die Young Boys beweisen gegen Feyenoord Rotterdam, dass sie auch mit einer starken Defensive gewinnen können. Das freut Gerardo Seoane und Michel Aebischer.
Der Schweizer Meister ist eher dafür bekannt, den Unterschied in der Offensive zu machen. Am Donnerstagabend im fast ausverkauften Stade de Suisse zeigten die Berner, das es auch anders geht. Sie zündeten kein Feuerwerk, verteidigten aber ausserordentlich solidarisch und brachten den früh herausgespielten Vorsprung sicher über die Zeit. «Die Basis für den Erfolg war die Defensive», bestätigte Seoane. «Der Fokus lag in den Trainings zuletzt darauf, kompakt zu sein.»
Der Coach ist darauf bedacht, die Mannschaft weiter zu entwickeln. Dazu gehört auch, einer Partie mal humorlos die Brisanz zu nehmen – speziell im Europacup. In der zweiten Halbzeit hatte YB gegen Feyenoord zwar weniger Spielanteile, lief aber auch nicht Gefahr zu verlieren. «Wir haben keine grossen Torchancen zugelassen», sagte Michel Aebischer, der mit seinem Solo vor dem Penalty zum 2:0 nach einer knappen halben Stunde für den spielerischen Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber sorgte.
«Wir sind froh, dass wir auch mal so gewonnen haben»
«Wir sind froh, dass wir auch mal so gewonnen haben», hob Aebischer hervor. «Da sieht man, dass YB nicht nur nach vorne spielen kann.» Es ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Berner Mannschaft. Seoane stellte fest, dass seine Spieler von Partie zu Partie Fortschritte machen. Zum Europa-League-Auftakt in Porto habe man einer Halbzeit lang Mühe mit dem Tempo gehabt. Seither gelingt es YB besser, jeweils die Gangart zu bestimmen – sei es auch mit defensivem Spiel wie in der zweiten Halbzeit gegen Feyenoord. Selbst der Ausfall von Captain Fabian Lustenberger kurz vor der Pause wurde gut verkraftet. Der Routinier zog sich eine Bänderverletzung zu.
Seoane, der zuletzt einige Ausfälle verkraften musste, hofft nun, dass YB die Leistungen, die es daheim zeigt, auswärts bestätigt. In zwei Wochen bietet sich dafür die erste Möglichkeit mit dem Spiel in Rotterdam. Bis dahin führen die Young Boys die Tabelle ihrer Gruppe mit zwei Punkten Reserve an. «Wir sind auf einem guten Weg», bemerkte Aebischer.