Atlético-Profi João Felix macht aus seinem Wechselwunsch keinen Hehl. Der Portugiese will seine Träume wahr werden lassen und zum FC Barcelona wechseln. Das Problem: Sein Noch-Arbeitgeber will viel Geld sehen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Atlético-Profi João Felix bietet sich öffentlich dem FC Barcelona an. Gegenüber Transfer-Experte Fabrizio Romano meinte der Offensivspieler, er würde liebend gerne zu Barça wechseln.
- Ein Transfer wäre aber für die Katalanen ein kostspieliges Unterfangen, welches die finanzielle Lage des Klubs weiter in Schieflage bringen würde. Eventuell käme daher auch ein Tauschgeschäft infrage.
- Mit seinen Aussagen hat Felix sich innerhalb des Atlético-Teams keine Freunde gemacht. Coach Diego Simeone hat ihn in einer Trainingseinheit auf einer ungewöhnlichen Position aufgestellt.
João Felix wechselte im Sommer 2019 für die Ablösesumme von 126 Millionen Euro von Benfica Lissabon mit einem Siebenjahresvertrag zu Atlético Madrid. Kein Spieler war in dem damaligen Transferfenster teurer als das 19-jährige Supertalent.
João Felix, der als 15-Jähriger von Portos Jugend zu Benfica kam, sollte in der spanischen Hauptstadt an die Glanzleistungen anknüpfen, die er in Benficas Fanionteam zeigte. Doch der Griezmann-Ersatz konnte die hohen Erwartungen bei Atlético nicht erfüllen. Die Beziehung zwischen Disziplin-Fanatiker Diego Simeone und dem portugiesischen Freigeist gestaltete sich je länger, umso schwieriger.
Auch die halbjährige Leihe an Chelsea im letzten halben Jahr brachte nicht den erhofften Karrieresprung für den mittlerweile 23-Jährigen, der nun den Stempel als Transfer-Flop trägt. Felix will nun trotz Vertrag bis 2027 – vor dem Wechsel zu den Blues verlängerte er noch um ein Jahr – so schnell wie möglich das Weite suchen, doch ausser von Aston Villa trudelte kein Angebot bei den Madrilenen ein.
Aussagen gegenüber Romano erregen die Gemüter
Diese Woche nahm der 31-fache Internationale die Zügel selbst in die Hand. In einem – unautorisierten – Gespräch mit Transfer-Guru Fabrizio Romano gab Felix ein Bewerbungsschreiben an einen rivalisierenden Klub ab: «Ich würde gerne für Barça spielen.» Ein Traum würde in Erfüllung gehen, so der Lusitaner über eine Zukunft in Katalonien. Vielleicht hat ihm auch sein Agent Jorge Mendes die Worte eingeflösst, die Reaktionen aus dem Lager der Rojiblancos fielen – wenig überraschend – geharnischt aus. Nicht nur die Fans zeigen sich enttäuscht, auch in der Mannschaft soll sich Felix ins Abseits manövriert haben.
Auf der anderen Seite gefiel Barça-Präsident Joan Laporta der öffentliche Flirt von Felix. Der Blaugrana-Boss glaubt weiterhin an das Potenzial des Portugiesen und würde ihn laut «Marca» gerne holen.
Schwierige Ausgangslage
Doch Atlético will sein einstiges Wunderkind nicht verscherbeln und trotzdem noch eine hohe Summe kassieren. Barcelona hingegen hat seit einiger Zeit die Liga im Nacken, welche den Finanzfluss des Vereins ganz genau anschaut. Bei jeder Transfermeldung stellt sich so die Frage, ob ein allfälliger Neuzugang überhaupt registriert werden kann. Zumal neben der Ablösesumme auch die Saläre genau unter die Lupe genommen werden. Felix' Gehalt wird bei knapp zehn Millionen Euro angesiedelt.
Auch eine Leihe gestaltet sich als kein einfaches Unterfangen – Atlético verlangt Berichten zufolge 16 Millionen Euro Leihgebühr. Plus sein Salär ergibt eine Summe für ein Jahr, welche sich mit einer normalen Ablöse deckt.
Ein möglicher Ausweg wäre ein Gegengeschäft. Gemäss «Sport» soll Atlético sich für Franck Kessié und Ferran Torres interessieren. Beide Spieler sind unter Coach Xavi nur Ergänzungsspieler. In einem Tausch könnte das Duo an die geforderten knapp 100 Millionen Euro angerechnet werden. Was auch immer passiert, bei Atlético hat João Felix derzeit einen schweren Stand.
«Der Agent des Spielers kennt die Bedingungen, die erfüllt werden müssen, damit João den Verein verlässt, ganz genau. Von daher haben wir zu diesem Thema nichts zu sagen», zitiert «Relevo» den spanischen Spitzenklub.
Der Edeltechniker musste kürzlich im Training auch als Goalie agieren. Es würde nicht verwunden, wenn Simeone sich die Versetzung als erzieherische Massnahme für den Spielmacher ausgedacht hat.