Im Zusammenhang mit den jüngsten rassistischen Anfeindungen gegen Vinicius Junior von Real Madrid sind in Spanien drei Personen festgenommen worden.
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- Nachdem Reals Vinicius im Spiel beim FC Valencia rassistisch angefeindet wurde, werden am Dienstag drei Leute in Gewahrsam genommen, die eines Hassverbrechens verdächtigt werden.
- Zudem kommt es zur Festnahme von vier Atlético-Fans, die angeblich in der Vergangenheit eine braune aufblasbare Puppe mit einem Hemd von Vinicius an einer Brücke in Madrid aufgehängt haben sollen.
Die drei jungen Leute seien in Valencia in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Sie würden eines Hassverbrechens verdächtigt, hiess es. Die Untersuchungen zur Identifizierung und Festnahme weiterer möglicher Täter seien weiter im Gange. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Valencia hatte bereits am Montag die Aufnahme von Ermittlungen bekannt gegeben.
Vinicius war am Sonntag im Match beim FC Valencia (0:1) von Zuschauern des Heimteams rassistisch beleidigt worden. Der 22 Jahre alte brasilianische Nationalspieler warf der spanischen Profi-Liga auf Twitter vor, Rassismus als «normal» zu betrachten. Liga-Chef Javier Tebas wies diesen Vorwurf zurück und betonte, diese Saison habe man neun rassistische Vorfälle bei der Justiz angezeigt. Bei acht davon sei Vinicius das Opfer der Anfeindungen gewesen.
Der Vorfall wurde schnell zum Politikum. Die Anfeindungen gegen Vinicius wurden unter anderem vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und von dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez scharf kritisiert. Führende konservative Politiker in Spanien verurteilten ebenfalls jede Art von Rassismus, wiesen aber den Vorwurf von Vinicius zurück, Spanien gelte inzwischen unter anderem in Brasilien als «Land der Rassisten».
In Brasilien forderten einige Medienkommentatoren und Politiker, der brasilianische Verband CBF solle Pläne ad acta legen, im Juni ein Testspiel gegen ein noch nicht feststehendes afrikanisches Auswahlteam in Spanien zu veranstalten. In einer ersten Reaktion wurde ein CBF-Sprecher im Portal «UOL» mit der Aussage zitiert, eine Verlegung der Begegnung werde vorerst nicht in Erwägung gezogen.
Auch vier Atlético-Fans festgenommen
Die spanische Polizei hat am Dienstag ausserdem vier junge Leute festgenommen, die eine braune aufblasbare Puppe mit einem Hemd von Vinicius an einer Brücke in Madrid aufgehängt haben sollen.
Bei den Festgenommenen soll es sich Medienberichten zufolge um Fans von Reals Stadtrivalen Atlético Madrid handeln. Die Puppe war kurz vor einem Stadtderby Ende Januar entdeckt worden. Am Geländer der Brücke war damals zudem ein grosses Banner mit der Aufschrift «Madrid hasst Real» angebracht gewesen. Den Festgenommenen werde ein Hassverbrechen zur Last gelegt, teilte die Polizei weiter mit.