Platz 6 in der Meisterschaft, zwei Niederlagen in der Champions League – beim FC Barcelona passt derzeit wenig zusammen. Kein Wunder wird laut über noch so kuriose Rettungspläne nachgedacht.
Womöglich war Lionel Messi für den FC Barcelona doch wichtiger, als man es hätte vermuten können. Zwar zählten die Katalanen schon in den letzten Jahren nicht mehr zu den ganz grossen Schwergewichten im europäischen Fussball, doch immerhin waren sie eine ernstzunehmende Messlatte. Vielleicht begann der Abstieg des einstigen Aushängeschilds aber auch schon viel früher. In unserer «Chronologie des Zerfalls» sind wir bereits näher auf die Gründe eingegangen.
Auf jeden Fall hat Barcelona seit dieser Saison seinen Glanz nun komplett verloren. In der Königsklasse ging das Team von Ronald Koeman zuerst zuhause gegen Bayern 0:3 unter und am Mittwochabend verliessen die Spieler mit gesenktem Haupt und dem gleichen Spielstand den Platz in Lissabon.
Von Pirlo über Xavi bis zu Klopp
Der Trainer wird wohl wissen, was das für ihn bedeutet, auch wenn er sich momentan noch hinter die Rückendeckung seiner Spieler verkriecht: «Von den Spielern fühle ich mich unterstützt. Und vom Verein? Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht, was sie hier über mich denken und wie sie über meine Zukunft entscheiden werden», so Koeman im anschliessenden Interview.
Das weiss die Chefeteage momentan wohl selber nicht. Glaubt man allerdings den spanischen Medien, sind die Verantwortlichen schon mit Hochdruck daran, eine Notlösung aus dem Hut zu zaubern. Namhafte Trainernachfolger machen die Runde wie zum Beispiel Andrea Pirlo, Jordi Cruyff oder Belgiens-Naticoach Roberto Martinez.
Jüngst gesellten sich nun sogar Klublegende Xavi und Jürgen Klopp noch auf die Kandidatenliste, was das ganze schon fast absurd macht. Vor allem, weil die beiden Trainer noch langjährige Verträge haben und wohl eine ordentliche Stange Geld kosten würden. Ein wunder Punkt beim einst so erfolgsverwöhnten FC Barcelona.
Wie wäre es mit einer Finanzspritze aus Dubai?
Der aktuelle Schuldenberg der Katalanen wird auf rund 1,4 Milliarden Franken geschätzt. Aus diesem Grund hat die spanische Liga auch entschieden, dass der FC Barcelona die Gesamtsaläre von 375 Millionen im Jahr auf 105 Millionen kürzen muss. Während man sich also über einen Star-Trainer den Kopf zerbricht, scheinen die Probleme viel tiefer verankert, als viele annehmen möchten.
Es sei denn, jemand würde all die Schulden quasi «wegzaubern». Und wer könnte dies besser als ein milliardenschweres Unternehmen aus Dubai. Gemäss dem Sender «8tv» steht ein solches auch schon in den Startlöchern, welches das Loch in der Kasse ausgleichen will. Barça müsste angeblich nur einen kleinen Zinssatz auf das Darlehen zahlen und könnte den Betrag über einen langen Zeitraum zurückzahlen.
Ob Barcelona auf diesen Pakt eingeht? Der Liga hat der Klub erst kürzlich für einen Finanz-Deal, der auf 50 Jahre angelegt war einen Korb gegeben. Vielleicht ist die Verzweiflung aber irgendwann so gross, dass man um eine solche Geldspritze einfach nicht mehr herumkommt.