Umbruch bei PSG Luis Enrique will Donnarumma und Ruiz loswerden – vier Kandidaten für die Sturmspitze

SB10

13.7.2023

Verliert Gianluigi Donnarumma seinen Status als Stamm-Goalie bei PSG?
Verliert Gianluigi Donnarumma seinen Status als Stamm-Goalie bei PSG?
IMAGO/Ulrich Wagner

Bei Paris Saint-Germain herrscht vor Saisonstart wieder mal das grosse Chaos. Einerseits müssen gleich mehrere Spieler den Klub verlassen, andererseits will man weiter auf dem Transfermarkt zuschlagen.

S. Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Zeit der grossen Superstars ist in Paris vorbei. Klub-Boss Nasser Al-Khelaifi will auf entwicklungsfähige Spieler setzen, um endlich die Champions League zu gewinnen.
  • Der neue Coach Luis Enrique baut den Kader radikal um. Schwierige Karten sollen Fabian Ruiz und Gigi Donnarumma haben. 
  • PSG sucht eine echte Nummer neun. Vier Kandidaten werden gehandelt. 

In Paris stehen neue Zeiten an. Das grosse Superstar-Trio ist schon gesprengt. Lionel Messi ist schon in Miami, Kylian Mbappé wird den Klub ebenfalls verlassen – falls nicht wie erwartet in diesem Sommer, wird der 24-Jährige spätestens in der nächsten Saison nicht mehr im Prinzenpark auflaufen. Neymar ist ebenfalls nicht mehr glücklich in der französischen Hauptstadt und will lieber im Ausland seine Karriere fortsetzen.

Trotz des illustren Trios verpasste es der mit viel katarischem Geld finanzierte Nobelklub, die Champions League zu gewinnen. Nun will Präsident Nasser Al-Khelaifi mehr auf junge, entwicklungsfähige Spieler bauen, um das langersehnte Ziel in der Königsklasse zu erreichen. 

Die neue Marschrichtung muss Luis Enrique umsetzen. Der Spanier, lange im Dienst der Furia Roja, trat die Nachfolge vom glücklosen Christophe Galtier an. Der 53-Jährige ist bekannt dafür, keine Rücksicht auf grosse Namen zu nehmen. Eine Voraussetzung, die ihm die Kaderplanung leichter machen wird. 

Kader muss verkleinert werden 

Gemäss «L'Équipe» tummeln sich aktuell nicht weniger als 44 Spieler im Training – darunter gleich sieben Goalies. Letzte Saison hat PSG gleich 17 Spieler ausgeliehen, die fast alle nun zurückgekehrt sind. Natürlich sind das (viel) zu viele Profis, um einen geordneten Trainingsbetrieb durchzuführen. 


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Deshalb muss eine Radikalkur her. Die Streichliste umfasst neben eher unbekannten Spielern wie Timothée Pembélé (20/Rechtsverteidiger), Colin Dagba (24/Rechtsverteidiger) und El Chadaille Bitshiabu (18/Innenverteidiger) auch viele prominente Namen: 

Leandro Paredes (29/zentrales Mittelfeld), Layvin Kurzawa (30/Linksverteidiger), Julian Draxler (29/Aussenbahn), Keylor Navas (36/Goalie), Georginio Wijnaldum (32/zentrales Mittelfeld), Mauro Icardi (30/Sturm), Hugo Ekitiké (21/Sturm), Abdou Diallo (27/Innenverteidiger) oder Juan Bernat (30/Linksverteidiger).

Die meisten dieser Spieler wissen schon länger, dass sie bei ihrem aktuellen Arbeitgeber keine Zukunft mehr haben. Doch Enrique will sich noch von weiteren Spielern trennen. Einerseits hat Landsmann Fabian Ruiz, der erst im Vorjahr aus Napoli geholt wurde, schlechte Karten. Die zwei Spanier sollen im Nationalteam bei der EM 2020 aneinandergeraten sein. Ruiz spielte die Sache zwar herunter, doch Enrique bot den Mittelfeld-Strategen nach dem Vorfall nie mehr auf. 

Verliert Donnarumma seinen Posten?

Andererseits will Enrique eine neue Nummer 1 installieren. Er will einen Keeper, der auch mit dem Ball am Fuss umgehen kann. Die fussballerischen Fähigkeiten von Stamm-Torhüter Gigi Donnarumma schätzt Enrique offenbar als bescheiden ein. Ganz oben auf seiner Wunschliste soll Chelseas Kepa Arrizabalaga stehen. Als Alternativ-Kandidaten werden Hugo Lloris (Tottenham) und David de Gea (Manchester United) gehandelt. Falls zwischen den Pfosten nicht aufgerüstet wird, könnte womöglich Alt-Meister Navas bald wieder das Tor hüten. 

Bereits fix ist unter anderem der Zuzug von Milan Skriniar. Der 28-jährige Slowake kommt ablösefrei von Inter. Er duelliert sich im Abwehrzentrum neben dem gesetzten Marquinhos mit dem ebenfalls neuen Lucas Hernandez, der für 45 Millionen Euro aus München in die Heimat wechselte.



Gar 60 Millionen zahlte PSG Sporting Lissabon für Abräumer Manuel Ugarte, der seinen Landsmännern Vitinha und Danilo Konkurrenz machen wird. Der Südkoreaner Kang-in Lee soll auf dem Flügel für Schwung sorgen. Offensiv variabel einsetzbar ist Marco Asensio. Der 27-jährige Spanier kommt ablösefrei von Real Madrid. Zusätzlich soll noch das spanische Talent Gabriel Veiga kommen. Beim 21-jährigen Profi von Celta Vigo muss man allerdings hochkarätige Konkurrenz ausstechen. 

Wer stürmt ganz vorne?

Das grösste Fragezeichen besteht, wer im vom Luis Enriques bevorzugten 4-3-3-System die Position ganz vorne einnehmen soll. Neymar und Mbappé kommen bevorzugt über die linke Seite, sodass ein Stossstürmer Pflicht ist. Lange war Frankfurts Kolo Muani der Wunschkandidat, doch die Eintracht will den 24-Jährigen nicht unter 100 Millionen Euro ziehen lassen. Marcus Rashford, dessen Vertrag bei Manchester United 2024 ausläuft, wird nicht viel billiger zu haben sein. So baggert(e) PSG auch an Harry Kane, der jedoch Bayern München den Vorzug geben will. 

Wie Transfer-Orakel Fabrizio Romano berichtet, beschäftigt man sich auch mit der Personalie Dusan Vlahović. Juve zahlte für den serbischen Goalgetters 2022 gut 70 Millionen Euro an Fiorentina. Auch wenn der 23-Jährige bisher in Turin enttäuschte – ein Verlustgeschäft wollen die Italiener sicher nicht machen. 


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