Die Tumulte, die am Sonntagabend zum vorzeitigen Abbruch der Meisterschaftspartie zwischen Nice und Marseille führten, haben ein Nachspiel.
Wie die französische Nachrichtenagentur afp meldete, untersucht Nizzas Staatsanwaltschaft die Vorfälle. Auch die Liga geht den Tumulten nach.
Laut dem Sender BFMTV waren drei Minderjährige am Abend des Spiels vorläufig festgenommen und später wieder freigelassen worden. Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu sprach von einer roten Linie, die überschritten worden sei. Die französische Fussballliga kündigte an, die Klubs nach den «schwerwiegenden Zwischenfällen» vor die Disziplinarkommission zitieren zu wollen.
Flaschenwürfe, auf Spielfeld gestürmte Fussballfans und Gerangel mit Spielern und Ordnern hatten in der Partie der 3. Runde zunächst für einen Unterbruch und schliesslich den Spielabbruch nach 75 Spielminuten beim Stand von 1:0 für Gastgeber Nice gesorgt. Es war das zweite Mal nach langen Monaten der coronabedingten Abstinenz, dass die Nizza-Fans wieder in ihr Stadion durften.
Die Partie wurde von der Liga mit 1:0 für Nice gewertet, weil sich die Spieler von Marseille nach dem rund einstündigen Unterbruch weigerten, wieder aufs Spielfeld zu gehen. Das letzte Wort ist aber möglicherweise noch nicht gesprochen. «Die Sicherheit unserer Spieler war nicht gewährleistet», erklärte Marseilles Präsident Pablo Longoria und forderte einen Präzedenzfall.
Die Niçois machten derweil Payets Reaktion nach dem Flaschenwurf für die Eskalation verantwortlich. Der französische Internationale betätigte sich – nachdem er getroffen wurde – ebenfalls als Flaschenwerfer in Richtung der Nizza-Fans.