Bis jetzt ist es keine Liebesgeschichte zwischen Sergio Ramos und Paris Saint-Germain. Erst fiel der spanische Abwehrspieler lange aus, nun holt sich der Routinier gegen Lorient bereits die erste Rote Karte.
Die PSG-Fans warteten sehnsüchtig auf ihn. Sergio Ramos war sechzehn Jahre lang der unumstrittene Boss in der Defensive bei Real Madrid, ehe sich die Wege in diesem Sommer trennten, weil man sich nicht über eine Vertragsverlängerung einigen konnte. So landete er schliesslich in Paris, wo Ramos die Abwehr zu einem Bollwerk machen sollte. Bei all den Offensivkünstlern im Kader braucht es ja auch so was wie eine Absicherung.
Doch der 180-fache Internationale sass seit seinem Transfer eigentlich die ganze Zeit nur auf der Tribüne. Wie lange der 35-Jährige nicht spielen konnte, überraschte auch PSG-Sportdirektor Leonardo: «Wir haben nicht erwartet, dass wir vier oder fünf Monate ohne Ramos auskommen müssen. Wir wussten, dass er Verletzungen (Anm.d.Red.: Wadenprobleme) aus der letzten Saison hatte, die wir in den Griff bekommen mussten, aber es stimmt, dass wir einige Überraschungen erlebt haben ... Aber jetzt ist er auf dem richtigen Weg. Es wird so wichtig sein, ihn in der zweiten Saisonhälfte bei uns zu haben.»
Seit Sommer nur 175 Minuten für PSG gespielt
Der langjährige Captain der Königlichen und der Furia Roja stand bisher für seinen neuen Klub nur 130 Minuten in der Ligue 1 sowie 45 Minuten im Cup auf dem Platz. Am Mittwoch liegt das Starensemble von Coach Mauricio Pochettino bei ihrem letzten Meisterschaftsspiel vor der Winterpause gegen das abstiegsbedrohte Lorient nach 45 Minuten mit 0:1 zurück.
Im zweiten Durchgang wird Ramos eingewechselt, um auf den Rückstand zu reagieren. Mehr Ballbesitzkontrolle will man haben, um zu mehr Chancen zu kommen. Sein Arbeitstag endet aber bereits wieder nach 40 Minuten. In der 81. Minute kassiert er für ein Tackling an einem Gegner im gegnerischen Strafraum die erste Verwarnung, nur vier Minuten später unterbindet Ramos unsanft einen Konter von Lorient, indem er sich dem anstürmenden Gegenspieler in den Weg stellt. Dem Schiedsrichter bleibt keine andere Wahl, als ihn mit einer Gelb-Roten Karte zu bestrafen. In seiner erst dritten Partie für PSG schon der erste Platzverweis – es passt wie die Faust aufs Auge zur Karriere des Welt- und Europameisters.
27. Platzverweis in seiner Karriere
So hat Sergio Ramos seine beeindruckende Bilanz weiter ausgebaut und steht nun bereits bei 27 Platzverweisen. 20 davon handelte er sich in der spanischen Meisterschaft ein, einen im spanischen Superpokal und fünf in der Champions League.
Immerhin einen kleinen Trost gab es für ihn und seine Teamkollegen, die ohne den gesperrten Kylian Mbappé und den verletzten Brasilianer Neymar aufgelaufen waren. Dank des Treffers von Mauro Icardi in der Nachspielzeit gelang dem Starensemble noch in Unterzahl der 1:1-Ausgleich. Damit liegt PSG bei Saisonhälfte nun 13 Punkte vor OGC Nizza.
