Erster TodestagDie Leere nach Lauda: Formel 1 «ohne Herz und Seele»
DPA
19.5.2020
Niki Lauda – sein Leben in Bildern
Niki Lauda ist tot. Der österreichische Rennfahrer stirbt am 20. Mai 2019 im Kreise seiner Familie. Der Wiener, ...
Bild: Keystone
... der 70 Jahre alt wurde, hatte seit einem Unfall 1976 immer wieder mit Lungenrpoblemen zu kämpfen. Der Sohn eines Industriellen ...
Bild: Keystone
... legte sich schon mit 15 Jahren sein erstes Auto, einen VW Käfer Cabrio, zu. Sein erstes Rennen mit 19 Jahren schloss er als Zweitplatzierter ab. 1970 übersteht Lauda ....
Bild: Keystone
... mehrere Unfälle in der Formel 3, bevor er 1971 in die Formel 1 wechselt. Drei Jahre nach diesem Debüt heuert ihn Ferrari an. Hier ist Lauda 1975 mit dem Schweizer Clay Regazzoni zu sehen.
Bild: Keystone
Für Ferrari fährt er 1976 diverse Siege ein, als am 1. August der Grosse Preis von Deutschland auf dem Nürgurgring ausgetragen wird.
Bild: Keystone
Lauda fährt in eine Felswand, sein Wagen geht in Flammen auf. Der Lenker zieht sich schwere Verbrennungen unter anderem am Kopf zu und atmet giftige Dämpfe ein, die seine Lunge verätzen.
Bild: Keystone
Nur 42 Tage nach dem Unfall fährt Lauda schon wieder Rennen – doch der Österreicher ...
Bild: Keystone
... muss seinen Titel dem Briten James Hunt (links) überlassen.
Bild: Keystone
In der folgenden Saison 1977 ist Lauda schon wieder in Hochform und ...
Bild: Keystone
... fährt erneut den Weltmeister-Titel ein. Für die folgende Saison hat er bei Formel-1-Manager Bernie Ecclestone unterschrieben, ...
Bild: Keystone
... dessen Sponsor ihm ein rotes Cappi verpasst, das später Laudas Markenzeichen werden soll.
Bild: Keystone
1979 tritt Lauda zurück, kehrt aber 1982 in den Rennzirkus zurück und wird 1984 zum dritten Mal Weltmeister. Am 3. November 1986 bestreitet er sein endgültig letztes Rennen.
Bild: Keystone
Seit 1979 unterhält der Hobby-Pilot eine eigene Fluglinie. Aus «Lauda Air» wird später «Niki Luftfahrt». Heute existiert noch die Fluglinie «Lauda».
Bild: Keystone
Als 1991 eine seiner Maschinen über Thailand abstürzt, beklagt Niki Lauda den Verlust von 223 Menschen.
Bild: Keystone
In den 90ern arbeitet Lauda weiter im Formel-1-Zirkus – mal als Berater, mal als TV-Kommentator.
Bild: Keystone
2013 übernimmt er zehn Prozent der Anteile des Mercedes-Formel-1-Teams. Niki Lauda lernt 1975 seine erste Frau Marlene Knaus kennen, die er 1976 heiratet.
Bild: Keystone
1979 und 1981 kommen zwei Jungen zur Welt. Zehn Jahre später folgt die Scheidung. 2008 heiratet er Birgit Wetzinger mit der er 2009 Zwillinge bekommt. Er hat zudem ein uneheliches Kind.
Bild: Keystone
Nach seinem Unfall 1976 spenden ihm 1997 und 2005 sein Bruder und seine zweie Ehefrau eine Niere. 2018 wird ein Lungenflügel transplantiert, er wird Ende Oktober entlassen, bevor er im Mai 2019 zuhause stirbt.
Bild: Keystone
Niki Lauda – sein Leben in Bildern
Niki Lauda ist tot. Der österreichische Rennfahrer stirbt am 20. Mai 2019 im Kreise seiner Familie. Der Wiener, ...
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... der 70 Jahre alt wurde, hatte seit einem Unfall 1976 immer wieder mit Lungenrpoblemen zu kämpfen. Der Sohn eines Industriellen ...
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... legte sich schon mit 15 Jahren sein erstes Auto, einen VW Käfer Cabrio, zu. Sein erstes Rennen mit 19 Jahren schloss er als Zweitplatzierter ab. 1970 übersteht Lauda ....
Bild: Keystone
... mehrere Unfälle in der Formel 3, bevor er 1971 in die Formel 1 wechselt. Drei Jahre nach diesem Debüt heuert ihn Ferrari an. Hier ist Lauda 1975 mit dem Schweizer Clay Regazzoni zu sehen.
Bild: Keystone
Für Ferrari fährt er 1976 diverse Siege ein, als am 1. August der Grosse Preis von Deutschland auf dem Nürgurgring ausgetragen wird.
Bild: Keystone
Lauda fährt in eine Felswand, sein Wagen geht in Flammen auf. Der Lenker zieht sich schwere Verbrennungen unter anderem am Kopf zu und atmet giftige Dämpfe ein, die seine Lunge verätzen.
Bild: Keystone
Nur 42 Tage nach dem Unfall fährt Lauda schon wieder Rennen – doch der Österreicher ...
Bild: Keystone
... muss seinen Titel dem Briten James Hunt (links) überlassen.
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In der folgenden Saison 1977 ist Lauda schon wieder in Hochform und ...
Bild: Keystone
... fährt erneut den Weltmeister-Titel ein. Für die folgende Saison hat er bei Formel-1-Manager Bernie Ecclestone unterschrieben, ...
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... dessen Sponsor ihm ein rotes Cappi verpasst, das später Laudas Markenzeichen werden soll.
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1979 tritt Lauda zurück, kehrt aber 1982 in den Rennzirkus zurück und wird 1984 zum dritten Mal Weltmeister. Am 3. November 1986 bestreitet er sein endgültig letztes Rennen.
Bild: Keystone
Seit 1979 unterhält der Hobby-Pilot eine eigene Fluglinie. Aus «Lauda Air» wird später «Niki Luftfahrt». Heute existiert noch die Fluglinie «Lauda».
Bild: Keystone
Als 1991 eine seiner Maschinen über Thailand abstürzt, beklagt Niki Lauda den Verlust von 223 Menschen.
Bild: Keystone
In den 90ern arbeitet Lauda weiter im Formel-1-Zirkus – mal als Berater, mal als TV-Kommentator.
Bild: Keystone
2013 übernimmt er zehn Prozent der Anteile des Mercedes-Formel-1-Teams. Niki Lauda lernt 1975 seine erste Frau Marlene Knaus kennen, die er 1976 heiratet.
Bild: Keystone
1979 und 1981 kommen zwei Jungen zur Welt. Zehn Jahre später folgt die Scheidung. 2008 heiratet er Birgit Wetzinger mit der er 2009 Zwillinge bekommt. Er hat zudem ein uneheliches Kind.
Bild: Keystone
Nach seinem Unfall 1976 spenden ihm 1997 und 2005 sein Bruder und seine zweie Ehefrau eine Niere. 2018 wird ein Lungenflügel transplantiert, er wird Ende Oktober entlassen, bevor er im Mai 2019 zuhause stirbt.
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Niki Lauda war ein Charakterkopf. Der Mann mit der roten Kappe sprach stets Klartext. Vor einem Jahr starb die Ikone – und hinterliess in der Formel 1 Leere. Wie geht sein früheres Team Mercedes mit Laudas Fehlen um? Was bedeutet sein Verlust für die Formel 1?
Erinnerungen an seinen Freund Niki Lauda trägt Toto Wolff stets bei sich. Der Teamchef von Formel-1-Serienchampion Mercedes hat auf seinem Mobiltelefon noch immer Textnachrichten des vor einem Jahr gestorbenen Teamaufsichtsrats gespeichert. Manchmal ruft Wolff sie ab und liest sie. «Wir haben Herz und Seele der Formel 1 verloren», sagte er nach dem Tod seines österreichischen Landsmanns am 20. Mai 2019 und ergänzte: «Ich vermisse ihn als Sparringspartner, aber vor allem als Freund.»
Wolff und Lauda verband eine besondere Beziehung. Sie lernten sich 1996 oder 1997 besser kennen, da Lauda von Wolffs damaliger Ehefrau ein Cousin zweiten Grades war. Rund 16 Jahre später stieg Wolff zum Teamchef bei Mercedes auf, Lauda war damals schon Teamaufsichtsrat.
«Niki hatte nicht richtig begriffen, dass er Aufsichtsratsvorsitzender war, er fühlte sich mehr wie ein Vorstandsvorsitzender. Wir schlugen manchmal unterschiedliche Richtungen ein. Das war fast wie ein Kampf darum, wer der Kompetentere von uns beiden war», erinnerte sich Wolff in «Niki Lauda – Die Biografie», die vor Kurzem erschienen ist.
Nach einem halben Jahr an der Spitze des späteren Serienweltmeisters rauften sie sich zusammen und wurden später sogar zu «Halbfreunden», wie es der mit Emotionen haushaltende Lauda einmal fast schon im Überschwang ausdrückte. Denn Laudas «Halbfreund» zu sein, ersetzte bei anderen Menschen eine ganze Clique an besten Kumpels.
«Die Behauptung, dass er keine Freunde habe, war rein strategisch», bemerkte Lukas Lauda in dem neuen Buch über seinen Vater. «Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass er es nicht für nötig befand, Leute grundlos anzurufen, und dass sie auch nicht beleidigt sein sollten, wenn sie ihn nicht zu Gesicht bekamen. In Wahrheit war er nicht gern allein.»
Die Legende ist gegangen, die Erinnerungen bleiben
Lauda, der Mann mit der roten Kappe, war eine Formel-1-Ikone. Trotz schwerer Verbrennungen und einer verätzten Lunge überstand er am 1. August 1976 wie durch ein Wunder einen Horrorunfall auf dem Nürburgring. Im Krankenhaus gab dem Weltmeister ein Priester damals schon die letzte Ölung. «Ich wollte aber nicht sterben, ich wollte weiterleben», betonte Lauda nach dem Flammeninferno auf der Nordschleife. Bilder der Tragödie haben sich längst im kollektiven Gedächtnis festgesetzt.
Nur 42 Tage später sass er in Monza wieder im Rennwagen und wurde Vierter. «Wie kann der Depperte wieder fahren, wenn er gerade verbrannt ist?», fragte Lauda einmal stellvertretend für alle Kritiker und Zweifler. «Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist.»
Lauda erarbeitete sich über die Jahrzehnte eine Art der Unantastbarkeit. Politische Korrektheit? Hatte der dreimalige Formel-1-Weltmeister, Unternehmer, TV-Experte und fünffache Vater nicht nötig. «Niki konnte sagen, was er wollte», erklärte Wolff einmal und ernannte Lauda zum «Aussenminister» von Mercedes, der mit den Bossen der Rennserie so schonungslos und ohne Angst vor Konsequenzen reden konnte wie niemand sonst im Fahrerlager.
Der letzte Charakterkopf in der Formel 1
Im August 2018 erhielt einer der grössten Rennfahrer der Geschichte eine Spenderlunge, nachdem sich sein Zustand dramatisch verschlechtert hatte. In der Universitätsklinik in Zürich schlief Lauda im Mai 2019 friedlich ein. Im Wiener Stephansdom erwiesen dann Hunderte dem Nationalhelden Österreichs die letzte Ehre. «Niki Lauda war nicht nur ein Stern am Rennfahrerhimmel, nicht nur ein Stern im Flugbetrieb, sondern er war auch ein Stern für seine Familie», sagte Dompfarrer Toni Faber.
Lauda hat ein Vakuum in der Formel 1 hinterlassen, die so dringend Charakterköpfe benötigt, die auch die Brücke zu einer längst vergangenen Motorsportzeit schlagen. Lauda hat auch ein Vakuum bei Mercedes hinterlassen – nicht zuletzt emotional. Sein Posten im Aufsichtsrat wurde zwar obligatorisch nachbesetzt, und seine Teamanteile gingen an den Konzern zurück – aber Lauda fehlt den Silberpfeilen als Korrektiv, als Kompass, als Kamerad.
«Es fühlt sich so unwirklich an, dass er nicht mehr da ist, denn er war überlebensgross», sagte Wolff, der Lauda als Freund schmerzlich vermisst. «Wenn ich vor einer schwierigen Entscheidung stehe, frage ich mich: Wie würde Niki das sehen? Was würde er tun?»
Auch der ehemalige Weltmeister Nico Rosberg schätzte Laudas Rat. «Sein ehrliches Feedback hat mir in meiner Formel-1-Karriere immer geholfen. Heute dient mir sein Lebensweg als Inspiration. Und manchmal stehe ich vor Entscheidungen und frage mich, was Niki wohl dazu sagen würde», schrieb Rosberg im Vorwort der Biografie. Der frühere Mercedes-Pilot könne dann die Stimme seines ehemaligen Aufsichtsratschefs «immer noch laut und deutlich hören, und sie ist noch genauso direkt und unverblümt wie eh und je».