Der Druck bei Ferrari wächst und wächst. Jetzt fordert Teamchef Mattia Binotto drastische Veränderungen, um kurz- wie auch langfristig wieder auf die Erfolgsspur zu gelangen.
Teamchef Mattia Binotto hat am Tag nach der nächsten grossen Ferrari-Enttäuschung seine deutliche Kritik bekräftigt und eine Generalüberholung des Wagens und des Rennstalls gefordert. «Das gesamte Autoprojekt muss überarbeitet werden», sagte der 50-Jährige am Montag auf der Homepage der Scuderia. «Ich bin mir sehr wohl darüber im Klaren, dass es keinen Zauberstab in der Formel 1 gibt, aber wir müssen einen Gang hochschalten um die Kurve zu kriegen, sowohl kurz- als auch langfristig.»
Beim Grossen Preis von Ungarn hatte Sebastian Vettel am Sonntag in Budapest den sechsten Platz belegt, Teamkollege Charles Leclerc war als Elfter nicht mal in die Punkteränge gefahren. Es war die Fortsetzung der bis dahin schon völlig enttäuschenden ersten beiden Rennwochenenden aus Sicht des abgestürzten WM-Herausforderers. «Es könnte auch notwendig sein, dass wir auf unsere Organisation schauen müssen, um unsere Arbeitsmethoden zu verbessern und zu stärken, wo die Not am grössten ist», erklärte Binotto nun.
Der selbst nicht unumstrittene Rennstall-Boss hatte kurz nach dem Rennen, bei dem beide Ferrari-Piloten von Gewinner Lewis Hamilton im Mercedes überholt worden waren, bereits betont: «Jeder wird seine Arbeit analysieren und den Mut haben müssen, den Kurs zu wechseln, wenn das notwendig ist, denn die aktuelle Dynamik ist nicht akzeptabel.» Es gebe keine andere Lösung, «um diese Situation in den Griff zu kriegen».