Max Verstappen gewinnt ein Rennen, das keines ist. Der Niederländer wird im Grand Prix von Belgien nach drei Runden hinter dem Safety-Car als Sieger abgewinkt.
Um 18.17 Uhr, nach drei Stunden und 17 Minuten bei äusserst misslichen Bedingungen und Dauerregen Warten, Start in Einerkolonne aus der Boxengasse, drei Runden gesittet in einer Prozession hinter dem Führungswagen – das zwölfte Formel-1-Rennen des Jahres verkam zur Farce. Nach knapp neun Minuten war der Spuk wieder vorbei und der kürzeste Grand Prix der Geschichte Tatsache.
Die drei Runden genügten, um den ersten zehn die halbierte Anzahl Punkte gutzuschreiben. Für die volle Punktzahl müssten gemäss Reglement 75 Prozent der Distanz absolviert sein. Das Klassement war natürlich identisch mit der Startreihenfolge, denn das Überholen im Sog des Führungswagens ist nicht gestattet.
Der aus der Pole-Position gestartete Verstappen kam damit zu einem geschenkten Sieg vor dem Engländer George Russell, der sich im Williams seinen ersten Podestplatz in der Formel 1 sicherte, und Lewis Hamilton im Mercedes. Der Weltmeister verteidigte die Führung im WM-Klassement erfolgreich, sein Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Verstappen beträgt noch drei Punkte.
Der Drei-Runden-Sprint war nur möglich, weil die Verantwortlichen kurzfristig den auf diese Saison hin geänderten Passus ausser Kraft setzten, nach dem die Gesamtdauer eines Grand Prix, gerechnet ab dem geplanten Starttermin und mögliche Unterbrüche eingeschlossen, von vier auf drei Stunden reduziert wurde. Um 18 Uhr wäre die zur Verfügung stehende Zeit unter normalen Umständen also abgelaufen gewesen.