Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton schreibt in einem bewegenden Instagram-Post über seine ersten Erfahrungen mit Rassismus und will weiter gegen das Unrecht kämpfen.
«Ich habe jeden Tag gelesen, um zu versuchen, den Überblick zu behalten, was in unserem Kampf gegen Rassismus passiert. Es hat so viele schmerzliche Erinnerungen aus meiner Kindheit zurückgebracht.» So beginnt emotionaler Beitrag von Lewis Hamilton auf Instagram.
«Da sind lebendige Erinnerungen an die Herausforderungen, denen ich als Kind gegenüberstand, wie sie sicher viele von euch, die Rassismus oder einer Art von Diskriminierung begegnet sind, erlebt haben. Ich habe so wenig über meine persönlichen Erfahrungen gesprochen, weil mir beigebracht wurde, sie für mich zu behalten. Zeige keine Schwäche, töte sie mit Liebe und schlage sie auf der Rennstrecke. Aber wenn das Rennen fertig war, wurde ich schikaniert und geschlagen. Und der einzige Weg, dies zu bekämpfen, war, zu lernen, mich zu verteidigen. Also ging ich zum Karate», erläutert der sechsfache WM-Sieger.
«Die negativen psychologischen Auswirkungen sind nicht messbar. Deshalb fahre ich so, wie ich fahre, es ist viel tiefer, als nur Sport zu treiben, ich kämpfe immer noch. Gott sei Dank hatte ich meinen Vater, eine starke schwarze Person, zu der ich aufschauen konnte, von der ich wusste, dass sie mich verstand und mir zur Seite stehen würde, egal was passiert. Das haben nicht alle von uns, aber wir müssen mit denen zusammenstehen, die diesen Helden vielleicht nicht haben, um sich auf sie zu stützen und sie zu beschützen», meint der 35-jährige Engländer.
«Ich habe mich gefragt, warum das Jahr 2020 von Anfang an so verflucht schien. Aber ich fange an zu glauben, dass 2020 das wichtigste Jahr unseres Lebens sein könnte. Wir können endlich damit beginnen, die systemische und soziale Unterdrückung von Minderheiten zu verändern. Wir wollen einfach nur leben, die gleichen Chancen auf Bildung und Leben haben und keine Angst davor haben müssen, in die Schule, auf die Strasse zu gehen oder in ein Geschäft zu gehen. Das haben wir so sehr verdient wie jeder andere auch. Die Gleichberechtigung ist das Wichtigste für unsere Zukunft – wir können nicht aufhören, diesen Kampf zu kämpfen. Ich für meinen Teil werde niemals aufgeben!», hält er fest. Sein Beitrag ist von einem Video aus einem Dokumentarfilm unterlegt, wo Hamilton als junger Mann über Rassismus spricht.