Automobil Hamilton kann schon in Austin zum 4. Mal Weltmeister werden

SDA

8.10.2017 - 14:46

Zürich

Lewis Hamilton ist auf bestem Weg, nach 2008, 2014 und 2015 zum vierten Mal Formel-1-Weltmeister zu werden. Der 32-jährige Brite feierte in Suzuka seinen 61. Grand-Prix-Sieg, seinen 8. in dieser Saison, und kann schon in zwei Wochen in Austin den Titel holen.

Den Titel hatte Hamilton schon einmal in den USA sichergestellt - 2015, als er in Austin siegte und deshalb seinem damaligen Teamkollegen Nico Rosberg auch drei Siege in den letzten drei Rennen nichts mehr nützten. Die Ausgangslage in diesem Jahr: Der Vorsprung beträgt 59 Punkte. Bei einem Sieg muss Vettel am 22. Oktober mindestens Fünfter werden, bei einem zweiten Platz benötigt Vettel mindestens Rang 8. Sonst fällt die Entscheidung erst in den Rennen in Mexiko (29. Oktober), in Brasilien (12. November) oder in Abu Dhabi (26. November). Mit dem vierten Titel würde Hamilton in der Bestenliste zu Vettel und Alain Prost aufschliessen. Nur Michael Schumacher (7) und Juan Manuel Fangio (5) waren noch erfolgreicher.

Zündkerze stoppt Vettel

Grund für die komfortable Ausgangslage ist das anhaltende Pech von Vettel. Der 30-jährige Wahl-Thurgauer wurde dies wie schon in Singapur (Startunfall mit Kimi Räikkönen und Max Verstappen) und Malaysia (Motorenprobleme, 4. Rang vom letzten Startplatz aus) nicht los. Auf dem Rundkurs in Suzuka im Land der aufgehenden Sonne, auf dem er bereits viermal gewinnen konnte, ging für Vettel die Sonne bereits nach vier Runden unter. Wegen Problemen mit der Zündkerze, die kurz vor dem Start noch gewechselt worden war, fuhr der Deutsche den Ferrari nach vier Runden in die Garage und musste aufgeben.

Bevor er das Renngelände fast fluchtartig verliess, erklärte Vettel: "Das Problem bestand schon auf dem Weg zur Startaufstellung. Es war keine Leistung da. Ich drückte den Reset-Knopf, um sämtliche Sensoren aufzuwecken. Leider funktionierte es nicht. Ich bin überzeugt, ich wäre schneller gewesen als Lewis. Denn die Pace bei uns stimmt. Aber manchmal geht halt etwas schief."

Ferrari-Chef Marchionne verärgert

Zu allem Übel erhielt der vierfache Champion auch noch eine Verwarnung, weil er vor dem Rennen, als die japanische Nationalhymne gesungen wurde, nicht anwesend war. Die erneuten Probleme bei den Roten aus Maranello dürften den obersten Chef Sergio Marchionne noch mehr auf die Palme bringen. Schon vor dem Rennen in Japan tobte er: "Die Qualität unserer Komponenten entspricht nicht der eines Rennwagens. Da müssen wir einschreiten." Er kündigte "organisatorische Veränderungen" an - ohne zu sagen, was er damit meint. Vettel: "Ich muss das Team und meine Jungs in Schutz nehmen. Eigentlich haben wir alle schon mehr erreicht, als wir eigentlich erwarten durften."

In den letzten fünf Grands Prix gewann Vettel, der nach neun Rennen die WM noch mit 20 Punkten Vorsprung angeführt hatte, nur gerade 45 Zähler, während Hamilton sein Konto um 118 Punkte aufstockte. "Es sind immer noch hundert Punkte zu vergeben", erklärte Hamilton, der am Samstag seine 71. Pole-Position erobert hatte. "Wie das Beispiel Ferrari zeigt, kann noch sehr viel passieren. Das Rennen heute war kein Spaziergang. Am Ende waren wir mit den Reifen am Limit. Zudem hatte ich beim Überrunden von Alonso und Massa viel Zeit verloren."

Red-Bull-Fahrer auf dem Podest

Wie schon in Malaysia standen die beiden Fahrer von Red Bull auf dem Podest. Max Verstappen, der Sieger vor einer Woche, kam in den letzten Runden dem Leader noch gefährlich nahe und verlor 1,2 Sekunden. Daniel Ricciardo, der zum neunten Mal in diesem Jahr auf dem Podest stand, lag knapp zehn Sekunden zurück und rettete nach 53 Runden neun Zehntel Vorsprung auf Valtteri Bottas im zweiten Mercedes ins Ziel.

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