Tom Lüthi durchlebt bislang eine Saison weit unter seinen eigenen Ansprüchen. Dem 34-jährigen Routinier bleiben nur noch sechs Rennen, um seine erste Moto2-Saison ohne Top-3-Platzierung zu verhindern.
Am ersten Trainingstag auf dem Circuit von Le Mans, auf welchem er vier seiner 17 GP-Siege feierte, reihte sich Lüthi als Achter im vorderen Mittelfeld ein. Sein Rückstand auf die Bestzeit des Kalex-Markenkollegen Jake Dixon aus Grossbritannien betrug allerdings fast sechs Zehntel. WM-Leader Luca Marini stürzte am Freitag in beiden Trainings. Nach dem Highsider am Nachmittag wurde der Italiener mit Verdacht auf Knöchelbruch ins Spital gebracht.
Lüthi, heuer nie besser als Fünfter und aktuell nur WM-Neunter, muss sich im Qualifying steigern, wenn er im Moto2-Rennen am Sonntag (Start 14.30 Uhr) um die Podestplätze kämpfen will. Gerade bei der Verbesserung der Abstimmung der Kalex bekundeten der Emmentaler und sein Cheftechniker Michael Thier jedoch an den vergangenen Rennwochenenden grosse Probleme.
Auch aufgrund der daraus folgenden persönlichen Unstimmigkeiten wechselt Lüthi auf die kommende Saison hin vom deutschen IntactGP- zum spanischen Stop-and-Go-Team. Zugleich sagt der 125-ccm-Weltmeister von 2005 und Moto2-Gesamtdritte vom Vorjahr, «dass die Saison noch nicht beendet und die verbleibenden Rennen noch sehr wichtig sind. Meine Motivation ist immer noch vorhanden.»
Nicht vor Ort in Le Mans ist Jesko Raffin. Der eigentlich zweite Schweizer Fahrer in der mittleren WM-Kategorie muss wegen seiner Viruserkrankung auch auf den Grand Prix von Frankreich verzichten. Dem 24-jährigen Zürcher geht es zwar leicht besser als vor einigen Wochen, doch nach dieser Saison zum Vergessen muss er um die Fortsetzung seiner Karriere bangen.
Dominique Aegerter seinerseits kämpft in der MotoE-Klasse um den Titel. Vor den letzten zwei Saisonrennen, die am Samstag und Sonntag beide in Le Mans ausgetragen werden, liegt der 30-jährige Oberaargauer vier Punkte hinter dem italienischen Gesamtführenden Matteo Ferrari (82:86).