F1 «Schwarze oft rassistischer als Weisse» – Hamilton entsetzt nach Ecclestone-Aussage

DPA / wer

27.6.2020

Bernie Ecclestone (links) glaubt nicht, dass die Formel 1 ein Rassismus-Problem hat. Lewis Hamilton sieht das komplett anders.
Bernie Ecclestone (links) glaubt nicht, dass die Formel 1 ein Rassismus-Problem hat. Lewis Hamilton sieht das komplett anders.
Bild: Getty

Lewis Hamilton kritisiert die Aussagen des früheren Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone zu Rassismus als «ignorant und ungebildet».

«Wenn jemand, der den Sport über Jahrzehnte führt, so wenig von den tiefgreifenden Problemen versteht, mit denen schwarze Menschen jeden Tag umgehen müssen, wie können wir dann Verständnis von den Menschen erwarten, die unter ihm arbeiten», schreibt der 35 Jahre alte Brite bei Instagram. Zuvor hatte Ecclestone in einem CNN-Interview behauptet, in vielen Fällen seien schwarze Menschen rassistischer als weisse Menschen.

«Verdammt, ich weiss nicht einmal, wo ich anfangen soll», leitet Hamilton seine Reaktion ein. Der 89 Jahre alte Ecclestone sei zwar nicht mehr Teil der Formel 1 und aus einer anderen Generation, seine Kommentare würden aber zeigen, was falsch laufe. «Es macht für mich nun komplett Sinn, warum nichts gesagt oder getan wurde, um unseren Sport diverser zu machen oder den rassistischen Angriffen zu begegnen, denen ich in meiner ganzen Karriere ausgesetzt war», so Hamilton.

«Ecclestone spielt keine Rolle mehr in der Formel 1»

Zuvor hatte sich die Formel 1 bereits in scharfer Form von Ecclestone distanziert. «In einer Zeit, in der Einigkeit gefordert ist, um Rassismus und Ungleichheit zu attackieren, stimmen wir überhaupt nicht mit den Aussagen von Bernie Ecclestone überein», heisst es in einer Mitteilung. Ecclestone spiele keine Rolle mehr in der Formel 1.



In dem Interview hatte der langjährige Geschäftsführer der Rennserie den Einsatz von Hamilton gegen Rassismus gelobt, eine Diskriminierung schwarzer Menschen in der Formel 1 aber bestritten.

Hamilton indes bekräftigt: «Die Zeit des Wandels ist jetzt gekommen.» Der Mercedes-Pilot hatte in den vergangenen Wochen immer wieder öffentlich die «Black-Lives-Matter»-Bewegung unterstützt. Zudem wirft er der Formel 1 vor, ein «von Weissen dominierter» Sport zu sein und gründete eine Kommission, die mehr schwarzen Menschen den Weg in die Formel 1 ebnen soll.


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