Joan Mir nützt 2020 die Gunst der Stunde und wird sensationell MotoGP-Weltmeister. Wie der 23-jährige Suzuki-Werkfahrer darf sich heuer fast das halbe Fahrerfeld Hoffnungen auf den Titelgewinn machen.
Wann der achtfache Weltmeister Marquez sein Comeback geben wird, ist noch offen. Zumindest bei den ersten zwei Grands Prix in Katar steht der langjährige Dominator der Königsklasse, dessen im Juli 2020 erlittene Oberarmverletzung immer noch nicht gänzlich ausgeheilt ist, nicht am Start. Mit Marquez sei frühestens beim Rennen in Portugal (18. April) wieder zu rechnen, gab Honda Anfang dieser Woche bekannt.
Über Marquez' Einsatz in Portimão wird kurz zuvor bei einer weiteren Untersuchung am 12. April in Madrid entschieden. Falls tatsächlich das ärztliche Okay erfolgt, stellt sich die Frage, wie konkurrenzfähig der 82-fache GP-Sieger nach acht Monaten ohne Rennen und Test und nach drei Operationen – inklusive Knochentransplantation – beim Comeback gleich wieder sein wird.
Fragezeichen bei Marquez – wie schlägt sich Rossi?
Fragezeichen gibt es vor dem Saisonstart nicht nur um Marc Marquez, sondern auch um Joan Mir. Er sehe sich selbst keineswegs als alleinigen Favoriten, sagte der Spanier, der im vergangenen Jahr als Aussenseiter und vor allem dank seiner Konstanz triumphierte. Wenn Mir heuer das Gleiche nochmals gelingt, dann wäre ihm das eine gar «noch grössere Freude», so der 23-Jährige.
Freude am Rennsport, das hat nach wie vor auch Valentino Rossi. Die Motorrad-Legende im fortgeschrittenen Alter von 42 Jahren fährt weiterhin auf einer Yamaha. Allerdings nicht mehr auf derjenigen des Werk-, sondern nur noch eines Privatteams. Der «Dottore» gewann den letzten seiner neun WM-Titel vor zwölf Jahren, der 115. und letzte Rennsieg datiert von Ende Juni 2017. In Katar stand er letztmals vor sechs Jahren auf dem Podest. Rossi muss in seiner 26. WM-Saison den Beweis erbringen, noch mit den Besten mithalten zu können.
Zahlreiche Mitfavoriten
Deutlich mehr zugetraut wird seinem italienischen Landsmann und Teamkollegen Franco Morbidelli, der sich bei den offiziellen Tests Anfang März in Katar einzig dem Australier Jack Miller (Ducati) und dem Yamaha-Werkduo Maverick Viñales/Fabio Quartararo knapp geschlagen geben musste.
Auf dem Circuit in Losail hielten auch Francesco Bagnaia, Johann Zarco (beide Ducati), Aleix Espargaro (Aprilia) und das Suzuki-Duo Mir/Alex Rins mit der Spitze mit. Honda – ohne Überflieger Marc Marquez – und KTM hingegen büssten eine Sekunde und oftmals sogar noch mehr ein.