Rekord hin oder her Villeneuve: «Schumi war nie ein grosser Champion»

jar

22.10.2018

Ein Bild aus dem Jahr 1997, als sich Michael Schumacher und Jacques Villeneuve um den WM-Titel stritten.
Ein Bild aus dem Jahr 1997, als sich Michael Schumacher und Jacques Villeneuve um den WM-Titel stritten.
Bild: Keystone

Sieben Mal wurde Michael Schumacher F1-Weltmeister – damit ist er Rekordhalter. Für seinen früheren Rivalen Jacques Villeneuve gehört der Deutsche aber nicht zu den grössten Piloten aller Zeiten.

Jacques Villeneuve sagt gerne, was er denkt. Und der Kanadier denkt, dass Michael Schumacher nicht der beste Fahrer ist, den die Formel 1 je gesehen hat. «Er ist nicht einmal in meinen Top 5», sagt Villeneuve, der 1997 im Williams den WM-Titel holte, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur «Reuters».

«Schumi war nie ein grosser Champion. Es gab zu viel Negatives und zu viele Fragezeichen um einige Rennen und Titel, die er geholt hat», so der 47-Jährige über den Rekordweltmeister. «Einen grossartigen Champion machen mehr als nur die Siege aus.»

Villeneuve erinnert sich bei seinen Aussagen wohl auch an die eine Szene in Jerez 1997, als Schumi im Kampf um den WM-Titel ziemlich unsanft versuchte, ihn von der Strecke zu drängen. 

«Bei Hamilton gibt es keine Fragezeichen»

Zu den fünf grössten Fahrern zählt Villeneuve andere Mehrfach-Champions: Ayrton Senna, Alain Prost, Niki Lauda, Jackie Stewart und den aktuellen WM-Leader Lewis Hamilton. «Ich denke, Lewis ist um Meilen besser als Michael», sagt der ehemalige Sauber-Pilot. Deshalb glaube er auch, dass Hamilton Schumis 91 GP-Siege übertrumpfen könne. «Es wird mit den heutigen Regeln auch schwierig, Mercedes zu stoppen.» 

Der Brite sei von seiner Art her ein ganz Grosser, meint Villeneuve: «Da ist nie etwas Negatives gegenüber seinen Gegnern, sondern Respekt. Es gibt keine Fragezeichen bei Hamilton, ob er betrogen hat oder dreckig gefahren ist. Das macht einen grossen Unterschied.»

Hamilton steht aktuell bei 71 GP-Siegen und wird aller Voraussicht nach bald seinen fünften WM-Titel gewinnen. Die nächste Chance dazu bietet sich dem Briten am Sonntag in Mexiko. 

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport