Die 32. Olympischen Sommerspiele sind vorbei. Um 22:07 Uhr Ortszeit erklärte IOC-Präsident Thomas Bach «Tokyo 2020» offiziell für beendet.
Bach hielt im praktisch leeren Olympiastadion in seiner Schlussrede noch einmal den speziellen Charakter der Spiele fest, die ohne Zuschauer stattfanden. «Ja, es waren beispiellose Spiele», sagte der 67-jährige IOC-Präsident. Die Corona-Pandemie hätte dem IOC und den «japanischen Partnern und Freunden» auch einen beispiellosen Einsatz abverlangt. Erstmals in der Geschichte seien Olympische Spiele um ein Jahr verschoben ausgetragen worden.
Bei seinem Dank an den japanischen Gastgeber war Bach flankiert von je einem Athletenvertreter jedes Kontinents sowie der Missionschefin des internationalen Flüchtlingsteam. Mit aus den Händen geformten Herzen vor der Brust sprachen auch sie dem japanischen Volk ihren Dank aus. Der finale Akt dieser Spiele bot schöne und typische Elemente der traditionellen Kultur Japans und einen letzten kurzen Einblick in die faszinierende Kultur des Landes – von der die Olympia-Teilnehmer wegen der Coronavirus-Pandemie kaum etwas zu sehen bekommen hatten.
Hoffnung gegeben
Auch bei den Athleten bedankte sich Bach in seiner Rede. «Ihr habt der Welt das grösste Geschenk überhaupt gemacht: Hoffnung.» Die Leistungen der Sportler seien noch beeindruckender, betrachte man sie unter dem Zeichen der Pandemie. Auch für die Sportler galt in Tokio ein restriktives Hygienekonzept. Unter anderem mussten Athleten zwei Tage nach dem Wettkampf das Land wieder verlassen, ausserhalb des olympischen Dorfes durften sie sich nur an den Wettkampfstätten bewegen.
Entsprechend waren die verschiedenen Delegationen mit Rumpfteams an der Schlussfeier vertreten. Für die Schweiz lief Karateka Elena Quirici mit der Flagge ins Olympiastadion ein. «Der Kampfgeist, mit dem sich Elena Quirici den Weg an die Olympischen Spiele gebahnt hat und ihr couragierter Auftritt am Olympiaturnier faszinierten mich», hatte der Schweizer Missionschef Ralph Stöckli zum Entscheid verkündet.
Die spektakuläre Präsentation des kommenden Gastgebers Paris fiel anders aus als geplant. Eigentlich wollten die Organisatoren für 2024 eine gigantische Flagge fast in der Grösse eines Fussballfeldes mit den Massen von 90 mal 60 Metern am Eiffelturm hissen. Doch wegen zu starken Windes in Paris fiel dieser Part der Zeremonie weg – und wurde durch Aufnahmen von einer Probe von Anfang Juni ersetzt. «Au revoir à Paris», sagte Bach am Ende seiner Rede. Zuvor hatte er die olympische Flagge an Anne Hidalgo übergeben. Die Pariser Bürgermeisterin war für die Übergabe nach Japan gereist.