Olympia-Countdown Curling-Kultfigur Rios: «Unser Traum ist Gold»

Von Manuel Rothmund und Luca Betschart

27.1.2022

Curler Martin Rios vor Olympia: «Unser Traum ist natürlich Gold»

Curler Martin Rios vor Olympia: «Unser Traum ist natürlich Gold»

Der Schweizer Curler Martin Rios reist in wenigen Tagen nach Peking an die Olympischen Spiele. Er berichtet vom Einreiseverfahren, den Bedingungen und dem Traum, mit der Goldmedaille heimzukehren.

26.01.2022

Am Freitag beginnt für das Mixed-Curlingteam Martin Rios und Jenny Perret das grosse Olympia-Abenteuer in Peking. Obwohl Rios die Reise mit einer verblüffenden Lockerheit antritt, steigt die Anspannung schon vor dem Abflug.

Von Manuel Rothmund und Luca Betschart

27.1.2022

Für die Mixed-Curler beginnen die Olympischen Wettkämpfe in China schon am 2. Februar und damit noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier. Die Vorbereitungen laufen deshalb längst auf Hochtouren. «Wir werden am Freitag fliegen», gibt Rios im Interview mit blue Sport zu Protokoll. Die Abreise erfolgt aber nur unter einer entscheidenden Voraussetzung. «Im Moment warten wir noch auf die negativen Testresultate. Das ist der erste Trommelwirbel», gesteht der Curler die wachsende Anspannung.

Was ihn und Jenny Perret nach der Landung in Peking aber alles erwartet, weiss er hingegen nicht genau. «Ich habe nicht alles bis aufs Detail durchgelesen. Das wird mir dann schon gesagt», so Rios.

Keine Gelegenheit auf ein Eistraining

Einmal im Olympischen Dorf angekommen, bleibt ohnehin genügend Zeit zur Akklimatisierung. Es gelte herauszufinden, wo sich was befindet und wie die diversen Einrichtungen zu erreichen sind. Und nicht zu vergessen: «Sich wohnlich mal einrichten, sodass man sich wohlfühlt in den eigenen vier Wänden. So kleine Dinge gehören auch dazu», erklärt Rios.

Die Möglichkeiten für Perret/Rios, noch an der eigenen Form zu feilen, sind aber arg begrenzt. «Wir haben vor dem 2. Februar keine Möglichkeit, auf dem Eis zu trainieren», erklärt der Silberheld von Pyeongchang. Selbst hinsichtlich des Wettkampfs gibt es noch dicke Fragezeichen. «Meine letzte Info war, dass es einfach chinesische Zuschauer hat. Ich habe aber von verschiedenen Medien gehört, dass es gar keine haben wird. Ich habe mich bisher nicht gross darum gekümmert.»

Rios zeigt sich auch diesbezüglich entspannt. «Hat es Zuschauer, sind wir das von den letzten Spielen gewohnt. Hat es keine, ist es für uns im Mixed-Double wie jedes andere Turnier. Es wird nichts vollkommen Neues auf uns zukommen.»

«Unser Traum ist Gold»

Vier Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille in Pyeongchang peilen Rios und Perret den nächsten Meilenstein in ihrer Karriere an. «Unser Traum ist Gold. Das war auch der Grund, wieso wir sagten, dass wir nochmals vier Jahre machen», macht Rios klar. «Das ist unsere Motivation. Die braucht es, um vier Jahre lang auf vieles zu verzichten sowie viel Zeit und finanzielle Mittel in diesen Traum zu stecken.»

Trotzdem betont Rios, das primäre Ziel sei aber einfach, gut Curling zu spielen. «So wollen wir jedem Gegner eine schwierige Zeit auf dem Eis geben und probieren, das Resultat auf unsere Seite zu ziehen. Direkt beeinflussen können wir aber nur unsere eigene Leistung. Wir sind überzeugt: Wenn wir unser Potenzial abrufen können, hat es jedes Team schwer gegen uns.»

Warum sich die beiden bereits jetzt abschotten und welche Arbeiten in Peking sonst noch so anfallen, erfährst du im Video am Anfang des Artikels.

blue News blickt in der Serie «Olympia-Countdown» auf die Spiele in Peking – das war Teil 2 von 7.