Unter Schmerzen kämpft sich Adil Osmanov in Paris zu Bronze. Der anschliessende Jubel ist dann allerdings so intensiv, dass sich der Moldawier jetzt einer Operation unterziehen muss.
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- Der moldawische Judoka Adil Osmanov gewinnt trotz einer verletzten Schulter sensationell Bronze bei den Olympischen Spielen in Paris.
- Beim Jubel nach seinem Sieg gegen den Italiener Manuel Lombardo kugelte sich Osmanov seine bereits verletzte Schulter aus.
- Trotz der Schmerzen nahm Osmanov an der Siegerehrung teil und wird sich nun einer notwendigen Operation unterziehen müssen.
Der moldawische Judoka Adil Osmanov hat sich bei den Olympischen Spielen in Paris trotz einer verletzten Schulter sensationell die Bronzemedaille erkämpft. Der 24-Jährige setzte sich im Duell um den dritten Platz in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm gegen den Italiener Manuel Lombardo durch.
Die Freude über den Erfolg war riesig. Osmanov hüpfte über die Matte, brüllte seine Erleichterung durch die Halle und bereitete sich auf die formelle Verbeugung vor seinem Gegner vor.
Doch dann der Schock: Während der Live-Übertragung tappte das Publikum zunächst im Dunkeln, da der unterlegene Italiener in Grossaufnahme gezeigt wurde. Zeitlupenaufnahmen klärten wenig später auf, was passiert war. Beim Jubel schwang Osmanov den rechten Arm mit der Siegerfaust durch, was zur Auskugelung der bereits verletzten Schulter führte.
Für die Siegerehrung biss der glückliche Medaillengewinner auf die Zähne. Danach ging es ins Spital, wo er sich in diesen Tagen operieren lassen muss.
In Gedanken beim verstorbenen Vater
Bereits vor den Olympischen Spielen war bei Osmanov eine Schulterverletzung diagnostiziert worden. Er hatte sich jedoch entschieden, auf eine schnelle Operation zu verzichten, um seinen olympischen Traum nicht aufgeben zu müssen.
«Es war sehr schwierig, beim Aufwärmen habe ich mich dann auch noch schlecht gefühlt», sagt Osmanov im späteren Interview. Dennoch überwiegt jetzt die Freude, auch weil der Gedanke an seinen verstorbenen Vater ihm zusätzliche Energie gab: «Der Rückzug war keine Option.»