Das ambitionierte Schweizer Quartett geht in der alpinen Kombination bei den Olympischen Spielen leer aus. Bruno Kernen hat sich insbesondere von den Mitfavoriten Loïc Meillard und Luca Aerni mehr erhofft.
Nur 18 Hundertstel fehlen in der Endabrechnung der alpinen Kombination der Männer zu einer Medaille. Aber nicht etwa Allrounder Meillard oder der ehemalige Kombi-Weltmeister Aerni schnuppern an diesem Tag am Podest, sondern Justin Murisier. Der Unterwalliser übertrifft die Erwartungen sowohl als Sechster in der Abfahrt als auch mit der drittbesten gefahrenen Slalom-Zeit.
«Schade für Justin, der nur knapp an den Medaillen vorbeigefahren ist – obschon er für mich von den vier Schweizern vom Gefühl her eigentlich die Nummer drei war», macht Kernen im Gespräch mit blue Sport klar. «Ich hätte Luca und Loïc höher eingestuft, da sie Slalomspezialisten sind. Justin, der näher bei Super-G und Riesenslalom ist, hatte ich weniger auf der Rechnung.»
«Man durfte und musste mehr erwarten»
Ohnehin verläuft das Rennen nicht nach Kernens Erwartungen. «Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Schweizer eine wenn nicht sogar zwei Medaillen machen. Dass am Schluss gar keine Medaille herausschaut, ist sehr überraschend», so der 49-Jährige.
Von einer enttäuschenden Leistung will Kernen aus der Distanz zwar nicht sprechen. Aber: «Man hat mehr erwartet, man durfte auch mehr erwarten. Nach den Erfolgen der Schweizer in dieser Saison und den letzten Jahren musste man sogar mehr erwarten.»
Was der einstige Abfahrtsweltmeister dem gestürzten Schweizer Yannick Chabloz wünscht, wieso ihm die Besetzung auf dem Podest trotz fehlender Landsmänner gefällt und was er zum überraschenden Triumph des Österreichers Johannes Strolz zu sagen hat, erfährst du im Video am Anfang des Artikels.