Mit den Finaleinzügen der Tennisspielerinnen im Einzel und Doppel übertrifft die Schweizer Delegation ihr Mindestziel von sieben Medaillengewinnen bereits nach 6 von 16 Wettkampftagen.
Den Medientermin mit Missionschef Ralph Stöckli zur Halbzeitbilanz hat Swiss Olympic erst am Samstag angesetzt. Zwei Tage zuvor durfte sich der ehemalige Spitzencurler aber bereits freuen. «Ziele kann man nicht nach oben korrigieren. Umso schöner, wenn sie übertroffen werden», so Stöckli im Interview mit Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).
Für die Missionsleitung sei nach dem erfolgreichen Start sehr viel Druck abgefallen. «Wir müssen demütig bleiben. Ich bin zuversichtlich, dass wir zusammen noch ein paar schöne Momente erleben dürfen», so Stöckli weiter.
Belinda Bencic im Einzel und das Duo Bencic/Viktorija Golubic im Doppel sicherten der Schweiz die Olympia-Medaillen 7 und 8. Sieben der acht Auszeichnungen gewannen bisher die Frauen.
Belastende Dopingfälle
Der «Chef de Mission» äusserte sich in dem Interview auch zu den Dopingfällen von Kariem Hussein und Alex Wilson. «Zwei Fälle sind zwei Fälle zu viel», so Stöckli. Man habe versucht, das Thema von den Athletinnen und Athleten fernzuhalten. Aber für die Delegation und vor allem die Leute im Hintergrund seien die letzten Tage sehr belastend gewesen.
Stöckli stellte noch einmal klar, dass Swiss Olympic zum Zeitpunkt der Selektion (am 3. Juli) vom Fall Wilson keine Kenntnis gehabt habe. Die bei Swiss Olympic angesiedelte Disziplinarkammer für Dopingfälle sei unabhängig, «sie untersucht das ohne unser Wissen». Das sei auch korrekt so, führte Stöckli gegenüber «SRF» aus.
Swiss Olympic habe nur deshalb vor der Verurteilung vom möglichen Dopingvergehen von Alex Wilson erfahren, weil der Sprinter für Tokio selektioniert worden und der Fall deshalb vor die ad-hoc-Kommission des Internationalen Sportschiedsgerichts (CAS) gelangt sei.