Baseketball Neuauflage des Olympia-Finals von Rio wird zum Generationenduell

sda

10.8.2024 - 04:15

Der Olympia-Final im Basketball zwischen den USA und Frankreich am Samstagabend ist auch ein Generationenduell: LeBron James gegen Victor Wembanyama.

Keystone-SDA, sda

LeBron James ist ein Phänomen. Er wird am 30. Dezember 40 Jahre alt und ist der älteste aktive NBA-Spieler. Dennoch gehört er nach wie vor zu den Besten. Im Februar 2023 löste er Kareem Abdul-Jabbar (38'387) als besten Punktesammler in der NBA-Qualifikation ab. Mittlerweile ist er bei 40'474 Zählern angelangt, inklusive Playoffs sind es 48'636 Punkte. Und dies bei einem Total von 1779 Partien, das ergibt also einen Schnitt von sagenhaften 27,34 Punkten. In der Regular Season gelangen James als Einzigem in mehr als 1000 Partien in Folge mindestens zehn Zähler, letztmals punktete er am 5. Januar 2007 nicht zweistellig.

Genug der Statistiken. Denn LeBron James ist weit mehr als ein eifriger Punktesammler. Seine Konstanz kommt nicht von ungefähr. Er achtet sehr genau auf seinen Körper. Er probiert alles aus, was ihm hilft, sich zu verbessern. Er zieht dafür Spezialisten dazu. Von einem persönlichen Coach verlangt er, dass er ihm rund um die Uhr zur Verfügung steht. Denn es kann durchaus sein, dass er mitten in der Nacht trainieren will.

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Allerdings überlässt er auch beim Schlaf nichts dem Zufall. Gegen den Stress setzt er auf eine Meditations-App. Laut seinem Manager investiert er jährlich rund 1,5 Millionen Dollar in die Gesundheit. In seinem Anwesen soll er neben einem grossen Gym über eine Kältekammer und eine Überdruckkabine verfügen. Stretching ist ebenfalls ein zentraler Punkt für ihn. So ist er trotz seiner Grösse von 2,06 m und dem Gewicht von 113 kg sehr agil.

Sozial und politisch engagiert

LeBron James wird auch «King James» genannt. Trotz seiner Erfolge hat er seine Herkunft nie vergessen. So gründete er 2004 die «LeBron James Family Foundation». Damit ermöglicht er in seiner Heimatstadt Akron benachteiligten Kindern Bildung und Chancengleichheit. Er ist auch politisch engagiert; er gehört zu den bekanntesten Stimmen in der Black-Lives-Matter-Bewegung. Und er ist ein Gegner von Präsidentschaftskandidat Donald Trump.

Aktuell konzentriert er sich aber in Paris auf den Basketball. Im Final gegen Frankreich strebt der vierfache NBA-Champion seinen dritten Olympiasieg nach 2008 und 2012 an. «Ich bin 39, stehe vor meiner 22. Saison. Ich weiss nicht, wie viele Chancen und Momente es noch gibt, um einen Titel zu holen und grosse Partien zu spielen», sagte James. Dass die USA den Halbfinal gegen Serbien trotz zwischenzeitlich 17 Punkten Rückstand noch gewannen, daran hatte der Milliardär mit 16 Punkten, zwölf Rebounds und zehn Assists entscheidenden Anteil. Er ist nun der erste Spieler, der bei Olympischen Spielen zwei Triple-Doubles geschafft hat. Eine weitere Bestmarke.

Wembanyama verblüfft in erster NBA-Saison

James am Samstagabend gegenüber steht der 20-jährige Victor Wembanyama, der vom Talent her mit dem amerikanischen Superstar verglichen wird. Der Nummer-1-Draft der NBA von 2023 begeisterte in seinem Rookie-Jahr in der besten Basketball-Liga der Welt. Er weist in den meisten Statistiken bessere Werte aus als James in seiner ersten NBA-Saison. So auch bei den Punkten – 21,4 gegenüber 20,9. Trotz der Grösse von 2,24 m – die Spannweite beträgt sagenhafte 2,43 m – ist Wembanyama überaus beweglich. Das kommt auch in der Verteidigung zum Tragen; er wurde zum zweitbesten Defensivspieler der Liga gewählt.

Wembanyama scheint also eine grosse Zukunft vor sich zu haben. Ob ihm eine ähnlich erfolgreiche Karriere wie James gelingt, wird sich weisen. Zuerst einmal geht es aber um Olympia-Gold und die Frage, wer im Generationenduell die Oberhand behält.

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