Am Sonntag stehen an den Olympischen Winterspielen in Peking zahlreiche Höhepunkte auf dem Programm. Im Olympia-Ticker halten wir dich über die wichtigsten News aus China auf dem Laufenden.
Das Wichtigste vom 6. Februar in Kürze
- Die Skispringer Gregor Deschwanden (17.) und Simon Amman (25.) schaffen auf der Normalschanze keinen Exploit.
- Das grosse Highlight von Sonntag, die Abfahrt der Männer, ist wegen zu starken Windes abgeblasen und auf Montag verschoben.
- Das Mixed-Duo Perret/Rios verliert gegen Australien im siebten Spiel zum fünften Mal und hat keine Chance mehr, eine Curling-Medaille zu gewinnen.
- Die Snowboarderin Ariane Burri wird bei ihrer erfreulichen Olympia-Premiere im Slopestyle-Final nach drei missglückten Läufen Zwölfte.
- Die Snowboarder Jonas Bösiger rund Nicolas Huber müssen eine Enttäuschung einstecken. Das Duo schafft die Qualifikation für den Final im Slopestyle nicht.
- Eisschnellläufer Livio Wenger verpasst über die 5000 m einen Exploit. Sein Fokus gilt aber dem Massenstartrennen zum Abschluss der Spiele.
-
Liveticker
-
Liveticker beendet
-
Ammann und Deschwanden ohne Exploit
Gregor Deschwanden (17.) und Simon Ammann (25.) schaffen im Final-Durchgang keinen Exploit. Gold geht an den Japaner Ryoyu Kobayashi.
Der erste olympische Wettkampf von Killian Peier endet mit einer Enttäuschung. Der Top-Ten-Springer im Weltcup scheidet von der Normalschanze mit enttäuschenden 90,5 m und Platz 37 frühzeitig aus.
-
Wenger: «Ich hatte mir etwas mehr erhofft»
Eisschnellläufer Livio Wenger belegte im Rennen über 5000 m den 18. und drittletzten Platz. Dennoch hielt sich seine Enttäuschung in Grenzen, denn er ist Realist genug. Der 29-jährige Luzerner war Anfang Dezember ziemlich heftig an Corona erkrankt und konnte einen Monat lang nicht richtig trainieren. Insofern trat er alles andere als in Topform an. Mehr dazu hier.
-
Perret/Rios unterliegen Australien nach Corona-Chaos
Mit einer 6:9-Niederlage gegen das zuvor sieglose australische Duo verspielen Jenny Perret und Martin Rios ihre letzte kleine Chance, in die Halbfinals des Mixed-Doppel-Curlings einzuziehen.
Die Seeländerin und der Glarner, die 2018 in Pyeongchang Olympia-Silber gewannen, können die letzten zwei Round-Robin-Partien gegen die USA und Norwegen allenfalls noch dafür nutzen, die Bilanz aufzubessern. Diese steht derzeit bei zwei Siegen und fünf Niederlagen.
Zuerst hatte es geheissen, die Australier würden wegen eines Corona-Falls der Spielerin Tahli Gill ihre restlichen zwei Spiele nicht mehr bestreiten. Am Sonntagmorgen hatte das Olympischen Komitee Australiens mitgeteilt, dass mehrere Tests von Gill positiv ausgefallen waren. Die 22-Jährige sei deswegen in ein Isolations-Hotel verlegt worden, das Turnier für sie und ihren Partner Dean Hewitt beendet.
Nach einer ärztlichen Verfügung konnten sie dann gleichwohl antreten (zur Meldung ). Und prompt gelang dem bis dahin noch sieglosen Team der Befreiungsschlag – auch wenn sich das Schweizer Duo an der eigenen Nase nehmen muss. Perret/Rios führten nach fünf von acht Ends 6:3, bevor sie den Match komplett aus der Hand gaben.
-
Männer-Abfahrt auf Montag verschoben
Nach langem Warten hat die Rennjury nun entschieden, dass die Abfahrt der Männer wegen zu starken Windes auch nach dreistündiger Verschiebung nicht gestartet werden kann und verschoben werden muss. Zur Meldung.
Die FIS entscheidet sich schliesslich für eine Verlegung des Rennens auf Montag (5 Uhr MEZ). Die Startzeiten des Riesenslaloms der Damen, der ebenfalls am Montag stattfindet, werden entsprechend angepasst. Der erste Durchgang soll nun um 2.30 Uhr, der zweite um 7.30 Uhr MEZ beginnen.
-
Experte Bruno Kernen im Interview
-
Russischer Doppelsieg im Skiathlon – Baumann bester Schweizer
Alexander Bolshunov ist Langlauf-Olympiasieger im Skiathlon. Der 25 Jahre alte Russe setzte sich am Sonntag bei den Olympischen Winterspielen im chinesischen Zhangjiakou souverän vor seinem Landsmann Denis Spitsov und dem Finnen Iivo Niskanen durch. Es war der erste Olympia-Triumph Bolshunovs, der bei den vergangenen Winterspielen dreimal Silber und einmal Bronze gewonnen hatte.
Jonas Baumann läuft beim olympischen Skiathlon auf den starken 15. Platz und ist damit vor Pralong (22.) und Rüesch (27.) bester Schweizer.
-
Huber und Bösiger verpassen Slopestyle-Final
Nicolas Huber und Jonas Bösiger verpassen den Einzug in den Slopestyle-Final. Vor allem bei Huber fehlt nicht viel, doch in beiden Läufen steht er den letzten Sprung nicht perfekt. Auch Bösiger gelangen die beiden Läufe nicht optimal. Im zweiten Run platzte der Traum vom Final bereits beim ersten Rail, als der 26-Jährige aus Ibach zu Fall kam.
Am Ende mussten sich Huber und Bösiger mit den Plätzen 20 und 25 begnügen. «Es tut weh, wenn man so nahe dran ist», sagte Huber gegenüber SRF. Wäre ihm nicht jeweils beim letzten Kicker ein kleiner Fehler unterlaufen, hätte er den Einzug in den Final der Top 12 am Montag geschafft.
Der Zürcher fühlte sich am Ende aber trotzdem auch ein wenig als Gewinner, da er – im Gegensatz zu anderen Athleten – wenigstens am Wettkampf teilnehmen konnte. Bei der Einreise nach China war der Zürcher positiv auf das Coronavirus getestet worden und musste sich einige Tage in Isolation begeben. Mit seinen Videos von dort, die er in den sozialen Medien teilte, erlangte er im Gastgeberland Berühmtheit. «Die Chinesen lieben mich», so Huber, der sogar einer chinesischen TV-Station ein Interview geben musste.
-
Burris rührende Botschaft an Tanno
Zum zweiten Mal in Folge verpasst die Ski-Freestylerin Giulia Tanno verletzungsbedingt die Olympischen Spiele. Am Slopestyle-Wettbewerb der Snowboarderinnen war die Bündnerin zumindest in Gedanken zugegen. «Für dich, Giulia» stand auf den Handschuhen der Schweizer Finalistin Ariane Burri. Tanno sei eine sehr gute Freundin von ihr, erklärte Burri. «Für sie ist es extrem bitter, sie ist so gut, obwohl sie schon so oft verletzt war.»
-
Vorerst keine Details zu Treffen von Bach mit Peng Shuai
Das Internationale Olympische Komitee will nach dem geplanten Treffen zwischen Tennisspielerin Peng Shuai und IOC-Chef Thomas Bach Einzelheiten nur auf Wunsch der Chinesin veröffentlichen. «Wir respektieren ihr Recht, das zu sagen, was sie will, wann sie es will. Es ist eine sehr heikle Angelegenheit», sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Sonntag in Peking. Der Fall Peng Shuai bewegt seit einigen Monaten die Welt, nachdem die 36-Jährige Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht hatte.
Der Post wurde bald danach gelöscht. Seither äusserten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um ihr Wohlergehen. Peng Shuai hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Ihre Aussagen wirkten jedoch gestellt.
IOC-Präsident Bach hatte kurz vor der Eröffnung der Winterspiele in Peking bekräftigt, sich während der Olympia-Tage mit Peng Shuai treffen zu wollen. Informationen darüber, dass die frühere Weltranglisten-Erste im Doppel bereits in der geschlossenen Corona-Blase für die Spiele eingetroffen sei, wollte Sprecher Adams nicht bestätigen. Auch zur Frage, ob Peng Shuai mit Bach auch Wettkämpfe besuchen werde, gab er keine Auskunft.
«Das Treffen wird stattfinden. Wir werden mit ihr sprechen. Sie wird entscheiden, was wir danach darüber bekanntgeben», sagte Adams. Bach hatte zuvor gesagt, er sei «sehr froh darüber und Peng Shuai auch dankbar dafür», dass es zu dem Treffen kommen werde. Man müsse Peng Shuai respektieren und herausfinden, wie sie selbst die Situation sehe. Ob es weitere Ermittlungen in der Sache geben solle, müsse die Entscheidung der Tennisspielerin sein.
-
Odermatt und Co. müssen sich gedulden
Der Start der Olympia-Abfahrt der Herren ist wegen starker Windböen verschoben worden. Das für 11 Uhr (4 Uhr MEZ) angesetzte Rennen bei den Olympischen Winterspielen in China wurde durch die Rennjury zunächst um zwei Stunden nach hinten verlegt, wie der Ski-Weltverband FIS am Sonntag mitteilte. Soll bis um 7 Uhr nicht gestartet werden können, wird das Rennen auf einen anderen Tag verschoben.
Bereits während der Trainingstage hatte der Wind zu Verzögerungen und Absagen geführt – und insbesondere bei Marco Odermatt für Ärger gesorgt. Mehr dazu erfährst du hier.
-
Bitterer Slopestyle-Final für Burri
Die Snowboarderin Ariane Burri wird bei ihrer Olympia-Premiere im Slopestyle-Final nach drei missglückten Läufen Zwölfte und Letzte. Der Final verlief für Burri, die als Zwölfte der Qualifikation als letzte Athletin in das Finalfeld gerutscht war, nicht wunschgemäss. Die 21-jährige Luzernerin, die den Final eröffnete, verpasste im ersten Durchgang beim ersten Kicker den Absprung und stürzte heftig.
Auch im zweiten und dritten Run konnte Burri jeweils einen Sprung nicht stehen. Mit 24,01 Punkten lag sie letztlich abgeschlagen am Ende des Klassements. «Logisch ist es nicht das Resultat, das ich mir erhofft habe. Aber es ist nur schon ein Erfolg, dass ich hier im Final war», hält sich die Enttäuschung bei Burri im SRF-Interview aber in Grenzen. «Schade, aber halb so wild, es geht weiter.»
Die 20-jährige Sadowski Synnott aus Wanaka, die in Australien geboren ist, sicherte sich mit einem spektakulären letzten Run des Finals den Olympiasieg. Silber und Bronze gingen in einem von vielen Stürzen geprägten Wettkampf an Julia Marino aus den USA und Tess Coady aus Australien.
-
Skifahrerin Weidle landet im falschen Dorf
Aller Anfang ist schwer. Das gilt für die deutsche Skirennfahrerin Kira Weidle. Die WM-Zweite in der Abfahrt war von der langen Anreise nach China offenbar so geschlaucht, dass sie für den Transport ins olympische Dorf den falschen Bus genommen hat. Statt in den Bergen in Yanqing ist Weidle in der Athleten-Unterkunft in Peking gelandet. Doch die 25-Jährige nahm es mit Humor. «Geschafft!!!», liess sie später ihre Follower auf Instagram wissen und postete ein Foto ihres Hotelzimmers.
-
Erste Auftritte für Bösiger, Huber und Wenger
Ihren ersten Auftritt in Peking haben die Snowboarder Jonas Bösiger rund Nicolas Huber. Das Duo bestreitet die Qualifikation im Slopestyle. Ebenfalls sein erstes Rennen bestreitet Eisschnellläufer Livio Wenger über die 5000 m (09.30 Uhr).
-
Langläufer ohne Cologna zum Skiathlon
Ohne Dario Cologna tritt das Schweizer Langlauf-Team zum Skiathlon an, dem Rennen über je 15 km klassisch und Skating (ab 8.00 Uhr). Jonas Baumann, Candide Pralong und Jason Rüesch treten als Aussenseiter an. Colognas erster Einsatz erfolgt am Freitag, 11. Februar, über 15 km klassisch mit Einzelstart.
-
Erster Wettkampf für Rekordmann Ammann
Alle vier Schweizer qualifizierten sich für das Skispringen (ab 12.00 Uhr) auf der Normalschanze. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Simon Ammann. Der vierfache Olympiasieger nimmt an seinen siebten Olympischen Spielen teil. Ein Topresultat wird allerdings eher dem Teamleader Killian Peier oder dem in der Qualifikation als Siebter überzeugenden Gregor Deschwanden zugetraut.
-
Abfahrt der Männer als erster Höhepunkt
Mit der Männerabfahrt im Ski alpin steht am Sonntag um 04.00 Uhr aus Schweizer Sicht der erste Höhepunkt im Programm. Die Vertreter von Swiss-Ski um Beat Feuz und Marco Odermatt dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen. Feuz stand in dieser Saison bereits fünfmal auf dem Podest und siegte zuletzt in Kitzbühel, Odermatt wurde dreimal Zweiter. Zum Spielverderber, dies zeigten die Trainings, könnte auf der erstmals befahrenen Piste der Wind werden.