Der 38. Swiss Cup Zürich im Hallenstadion endet mit einem Sieg des favorisierten russischen Duos. Die Olympiasieger Angelina Melnikowa und Nikita Nagorni setzen sich vor der Ukraine und Italien durch.
Die Schweizer Lena Bickel und Noe Seifert erreichten bei ihrer Premiere am Swiss Cup zur Freude der rund 5000 Zuschauer etwas überraschend die Halbfinals. Die Chance auf einen Podestplatz des Duos vergab Seifert mit einem Sturz am Barren. Bereits am Reck war der 23-Jährige gestürzt, nachdem er alles riskiert hatte und seinen Dreifachsalto beim Abgang nicht stehen konnte.
«Gegen Ende hat es etwas gehapert, aber alles in allem bin ich zufrieden. Es war ein schönes Erlebnis», sagte Seifert. Nicht nach Wunsch lief es seinem Kollegen Henji Mboyo, der mit Stefanie Siegenthaler das Team Schweiz 1 bildete. Dem WM-Zwölften im Mehrkampf gelang sowohl die Übung am Barren als auch am Reck nicht plangemäss, womit für die beiden der Wettkampf nach der Vorrunde zu Ende war.
Für den emotionalen Höhepunkt sorgten für einmal nicht aktive, sondern ehemalige Athleten. Die zurückgetretenen Giulia Steingruber, Ilaria Käslin, Pablo Brägger und Oliver Hegi wurden mit einem Geschenk für ihre herausragenden Erfolge in den letzten Jahren geehrt und mit einer Standing Ovation vom Publikum verabschiedet. «Es berührt mich sehr» sagte Steingruber, die in ihrer Karriere sechs EM-Titel und je einmal WM- und Olympia-Bronze gewann.
Drei Stürze im Final
Der abschliessende Final verkam zu einer klaren Angelegenheit. Nikita Nagorni, der Mehrkampf-Weltmeister von 2019, und Angelina Melnikowa, die vor wenigen Wochen in Kitakyushu WM-Gold geholt hatte, setzten sich gegen Jelysaweta Hubarewa und Ilja Kowtun aus der Ukraine klar durch, nachdem Hubarewa am Stufenbarren zweimal gestürzt war. Zwar musste auch Nagorni am Barren das Gerät verlassen, was in Anbetracht der hohen Schwierigkeit der Übungen der beiden Russen aber nicht ins Gewicht fiel.
Melnikowa und Nagorni sicherten sich die gut 20'000 Franken Preisgeld und trugen sich in die illustre Siegerliste ein, in der auch ehemalige Grössen wie Waleri Belenki oder Witali Scherbo verewigt sind. «Einen Pokal zu gewinnen, ist immer schön», sagte Nagorni.
Der Wettkampf im Hallenstadion, der wie immer eine Mischung aus Sport, Show und Spektakel bot, hatte schlecht begonnen. Noch vor Beginn des Wettkampfs verletzte sich die Amerikanerin Olivia Greaves beim Einturnen am Stufenbarren, als sie bei der Landung mit dem linken Knie einknickte. Die Deutsche Kim Bui ging danach als erste Turnerin ans Gerät – und stürzte gleich beim ersten Flugelement.