Gleich mehrere brasilianische Stars dürfen am kommenden Premier-League-Spieltag voraussichtlich nicht für ihre Teams spielen, unter ihnen Thiago Silva von Chelsea oder Liverpools Goalie Alisson.
Grund ist eine Regel der FIFA, auf die sich der brasilianische Verband beruft. Demnach können Spieler für einen fünftägigen Zeitraum gesperrt werden, wenn ihre Klubs sie nicht an Länderspielen mit ihrem Nationalteam teilnehmen lassen. Zunächst war offen, ob die Vereine gegen die Massnahme vorgehen wollten.
Die Vereine der Premier League hatten sich Ende August darauf geeinigt, keine Profis für WM-Qualifikationsspiele in Ländern abzustellen, die wegen der Corona-Pandemie auf der sogenannten Roten Liste der britischen Regierung stehen. Nach ihrer Rückkehr müssten sich die Spieler nämlich für zehn Tage in Quarantäne begeben und würden ihren Vereinen solange nicht zur Verfügung stehen. Der Entscheid der Liga hatte bei den betroffenen Nationalverbänden für Ärger gesorgt.
Brasilien machte nun laut übereinstimmenden Medienberichten von der FIFA-Regel Gebrauch. Auch Fred (Manchester United), Ederson und Gabriel Jesus (Manchester City), Raphinha (Leeds United), Roberto Firmino und Fabinho (Liverpool) sind betroffen. Silva und Fred werden ihren Teams obendrein beim Champions-League-Auftakt in der kommenden Woche fehlen. Evertons Richarlison soll angeblich nicht mit der Sperre belegt werden, weil ihn die «Toffees» an den Olympischen Spielen hatten teilnehmen lassen, obwohl sie dazu nicht verpflichtet waren.
Nicht nur brasilianische Spieler sind vorläufig gesperrt. Auch der Mexikaner Raul Jimenez (Wolverhampton Wanderers), Paraguays Miguel Almiron (Newcastle United) und der Chilene Francisco Sierralta (Watford) dürfen am Wochenende voraussichtlich nicht spielen, weil ihre Nationalverbände entsprechende Schritte eingeleitet haben.