CR7 wechselt Sportart Ronaldo erfolgreich als Wrestler, die nächste Pleite aber verhindert auch der Neo-Captain nicht

SB10

7.11.2022

Cristiano Ronaldo packt sich Tyrone Mings.
Cristiano Ronaldo packt sich Tyrone Mings.
Getty

Manchester United hat nach fünf Spielen ohne Niederlage in der Premier League wieder einen Dämpfer kassiert. Bei der Pleite gegen Aston Villa durfte Cristiano Ronald die Captainbinde tragen – und fiel nicht nur deshalb auf.

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Es ist ein Horrorstart für den englischen Rekordmeister. Leon Bailey (7. Minute) und Lucas Digne (11.) bringen die Gastgeber mit ihren Toren im Villa Park früh auf Kurs.

Zwar kommen die Gäste durch ein Eigentor von Jacob Ramsey quasi mit dem Pausenpfiff zum zwischenzeitlich Anschlusstreffer, doch Ramsey selbst machte seinen Fehler kurz nach Wiederbeginn bereits wieder wett. So darf am Ende der neue Villa-Coach Unai Emery mit dem 3:1-Sieg einen erfolgreichen Einstand feiern. Der Spanier – auf der Insel einst schon bei Arsenal unter Vertrag – kam vor einer Woche von Villarreal, mit denen er im vergangenen Jahr die Europa League gewonnen hatte.

Manchester United hingegen hat im Jahr 2022 nun neun Auswärtsspiele in der Premier League verloren – so viele wie seit 1989 nicht mehr in einem Kalenderjahr. Immerhin bleiben die Red Devils in der Tabelle trotz der Pleite auf dem fünften Platz.

Ronaldo begnadigt – und belohnt

Für Aufsehen sorgte derweil die Entscheidung von Coach Erik ten Hag, Cristiano Ronaldo in Abwesenheit von Bruno Fernandes (Sperre) und Harry Maguire (Ersatz) als Captain aufs Feld zu schicken. Der Portugiese war zwischenzeitlich intern suspendiert, weil er eine Einwechslung verweigerte und danach vor Abpfiff das Stadion verliess.

Doch der Niederländer hat seinem Superstar offenbar nicht nur vergeben, sondern gibt ihm noch zusätzliche Verantwortung: «Wenn man Captain und Anführer ist, muss man mit gutem Beispiel vorangehen – und genau das erwarte ich von ihm. Er ist ein wichtiger Teil der Mannschaft, wir sind glücklich mit ihm und einer Führungsrolle», begründete ten Hag seinen überraschenden Entscheid.

Zumindest ein Teil der Fans dürfte ten Hag damit vor den Kopf gestossen haben. Zumal CR7 im Sommer darauf drängte, den Klub zu verlassen, weil man heuer nur an der Europa League teilnehmen kann. Ronaldo selbst wird sich mutmasslich wenig um die Kritik kümmern – und wie er mit Kritikern umgeht, bewies er zuletzt mit Ex-Teamkollege Gary Neville, den er kürzlich bei einer Live-Übertragung in einer Experten-Runde absichtlich ignorierte.

CR7 bereit für Wrestling-Karriere

Der 37-Jährige konnte aber seine Mitspieler trotz Binde am Arm nicht zu Höchstleistungen treiben. Auch Ronaldo selbst gelingt es an diesem trostlosen Sonntagnachmittag nicht, Glanzpunkte zu setzen. Seine auffälligste Szene hat der Stürmer nach einer Stunde, als er mit Gegenspieler Tyrone Mings aneinandergerät. Die beiden Streithähne liefern sich – fernab des Balles – einen regelrechten Ring-Kampf – mit Ronaldo als klarem Punktesieger. Wenig verwunderlich sehen beide Spieler für die skurile Szene die Gelbe Karte.

Weit mehr ärgern dürfte sich der fünffache Weltfussballer über die Statistik, wonach er in dieser Saison in der Premier League mehr Fouls begangen (7) als Torschüsse abgegeben hat (6). Und seine bisherige Torausbeute – ein Meisterschafts-Treffer (in 10 Spielen) ist für einen Mann seines Formats schlicht enttäuschend.