Premier-League-Stürmer Ivan Toney sorgt in England für rote Köpfe. Bei seinem ersten Auftritt nach einer achtmonatigen Sperre steht der Angreifer von Brentford wegen eines umstrittenen Freistoss-Treffers im Mittelpunkt.
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- Brentford-Stürmer Ivan Toney verschiebt vor einem Freistoss die vom Schiedsrichter gezogene Schaum-Linie mit den eigenen Händen und trifft daraufhin zum 1:0.
- Der Engländer besteht darauf, dass er nicht gegen die Regeln der Premier League verstossen hat. Das gegnerische Team hat Beschwerde eingereicht.
Wegen 232 Verstössen gegen das Wettreglement des englischen Verbandes wurde Ivan Toney im vergangenen Jahr für acht Monate gesperrt. Am Samstag steht der englische Stürmer zum ersten Mal seit dem Urteil wieder auf dem Platz und erzielt beim 3:2-Sieg Brentfords gegen Nottingham Forest prompt das wichtige 1:0.
Dabei sorgt der 27-Jährige mit einer umstrittenen Aktion vor seinem Treffer sofort wieder für Schlagzeilen. Als sich Toney bereit macht, einen gefährlichen Freistoss an der Strafraumgrenze aufs Tor zu schlagen, hält er sich nicht an Vorgaben des Schiedsrichters. Nottingham Forest hat Beschwerde eingereicht.
Der Trick mit dem Schiedsrichter-Schaum
Die Szene (siehe Video oben) beginnt, als Schiedsrichter Darren England in der 19. Minute den Ort eines Freistosses bestimmt und mit seinem Schiedsrichter-Schaum den zulässigen Punkt für die Schussabgabe einzeichnet. Daraufhin schnappt sich Toney die Kugel und legt sie kurzerhand etwa einen halben Meter weiter nach rechts. Der Brentford-Stürmer scheint dabei geduldig auf den Moment zu warten, bis der Unparteiische damit beschäftigt ist, auch für die Abwehrmauer eine Linie zu ziehen und wegschaut.
Als sich Toney wieder aufrichtet, muss er wohl bemerkt haben, dass Forest-Keeper Matt Turner seine Aktion beobachtet und die Mauer bereits neu ausgerichtet hat. Kurzerhand pflückt der 27-Jährige daraufhin eine Handvoll Schiedsrichter-Schaum vom Rasen und streicht diesen noch weiter rechts wieder aufs Grün. Dann verschiebt er den Ball erneut seelenruhig ein Stück nach rechts.
Turner korrigiert die Mauer kein zweites Mal und wird Sekunden später von Toneys Freistoss in der weiten Torecke erwischt. Die Wiederholung macht deutlich, dass der Ball wohl in der Mauer hängengeblieben wäre, hätte ihn Toney vom ursprünglich festgelegten Freistosspunkt getreten.
Darf man das?
In den sozialen Medien wird die Aktion des Engländers heiss diskutiert. Wie Toney selbst im Interview nach dem Spiel festhält, verstosse seine Handlung gegen keine Regel. «Ja. Ich habe den Ball ein bisschen bewegt. Man hat einen Meter in beide Richtungen, also tat ich das», sagt der 27-Jährige gegenüber «Sky».
Dem widerspricht Forest-Coach Nuno Espirito Santo: «Das ist das erste Mal, dass ich das höre. Jeder im Raum wird die Ballverschiebung gesehen haben und das Gesetz ist eindeutig. Jedes Tor muss überprüft werden. Jede Situation muss kontrolliert werden, wenn sie zu einem Tor führt.»
Sein Team verliert die Partie im Anschluss mit 2:3. Mittlerweile hat sich der Klub an die Premier League und die englische Schiedsrichtervereinigung PGMOL gewandt und fordert eine offizielle Antwort auf die Frage, ob die Spieler den Ball bewegen und ihre eigenen Linien für einen Freistoss ziehen dürfen. Eine Antwort steht noch aus.