Nach dem Sieg über Manchester City wird Jürgen Klopp vorgeworfen, fremdenfeindliche Aussagen gemacht zu haben. Das lässt sich Liverpools Trainer nicht gefallen.
Im Vorfeld des Premier-League-Krachers zwischen Liverpool und Manchester City strich Jürgen Klopp die enorme Finanzkraft der Citizens heraus. «Es gibt drei Vereine im Weltfussball, die finanziell machen können, was sie wollen», sagte der Deutsche und meinte neben City auch Newcastle United und Paris Saint-Germain. Alle drei Klubs werden von Eigentümern aus dem arabischen Raum geführt. Klopp sprach zudem auch den Wechsel von Haaland an: «City hat die beste Mannschaft der Welt, mit Pep Guardiola den besten Trainer und holt sich den besten Stürmer. So kann Liverpool nicht handeln.»
Die Aussagen bleiben in der Folge nicht unbeantwortet. «Bei Newcastle gibt es ebenso Grenzen. Unsere Gehaltskosten sind sehr kontrolliert. Auch wenn wir Geld für Spieler ausgegeben haben, war es nicht zügellos», entgegnet Newcastles Trainer Eddie Howe. Manchester City soll dem Deutschen gemäss englischer Medienberichte gar «grenzwertig fremdenfeindliche» Kommentare vorwerfen. Ein offizielles Statement des Klubs gibt es nicht, dennoch wird Klopp an der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen West Ham darauf angesprochen.
«Wenn ich so wäre, würde ich mich selbst dafür hassen»
«Das ist das Leben von Menschen, die in der Öffentlichkeit sprechen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich missverstanden werde. Ich weiss, was ich dachte, als ich es sagte», sagt Klopp. «Wenn das jemand nicht versteht oder verstehen will, kann ich das nicht ändern.» Er wisse seit Jahren, dass er vorsichtig sein müsse. «Dass ich nicht immer vorsichtig bin, realisiere ich auch. Manchmal antworte ich einfach und sage, was ich denke.»
In diesem Fall fühlt sich der 55-Jährige aber gar nicht getroffen. «Ich kenne mich und man kann mich nicht mit etwas treffen, das meilenweit von meiner Persönlichkeit weg ist. Wenn ich so wäre, würde ich mich selbst dafür hassen», macht Klopp klar.
Am Dienstag wird bekannt, dass der englische Fussball-Verband dem Liverpool-Coach nach dessen Platzverweis im Spiel gegen Man City «mutmasslich unangemessenes Verhalten» vorwirft. Das wiederum hat nichts mit den Aussagen Klopps zu tun, sondern mit dessen Ausraster an der Seitenlinie. Der deutsche Trainer, der sein Fehlverhalten schon kurz nach dem Schlusspfiff einräumte, hat bis Freitag Zeit, Stellung zu nehmen. Zuvor trifft er am Mittwochabend zu Hause auf West Ham United und peilt mit seinen Schützlingen den dritten Sieg in Folge an.