Wenige Tage vor dem traditionellen Boxing Day am 26. Dezember äussern sich die Trainer in der englischen Premier League über die Auswirkungen der Omikron-Variante.
Trotz der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus will man auf der Insel am Spielplan zwischen Weihnachten und Neujahr festhalten.
Dabei konnten am letzten Wochenende nur vier von zehn angesetzten Partien ausgetragen werden. Trotz zahlreicher Corona-Fälle im Team spielen musste aber beispielsweise Chelsea – die Absenz vieler Stammkräfte blieb nicht ohne Wirkung, der Tabellendritte kam nicht über ein torloses Remis bei den Wolverhampton Wanderers hinaus.
Eine mögliche Verlegung des Spiels verhinderte zuvor die Premier League. «Es ist schwer zu verstehen. Ich dachte, wir haben ein starkes Argument mit der Sicherheit und Gesundheit der Spieler», monierte Chelsea-Coach Thomas Tuchel. Er bleibt dementsprechend skeptisch: «Wir mussten drei Stunden lang im Bus sitzen. Wir sitzen zusammen in Besprechungen, beim Abend- und Mittagessen. Die Situation fühlt sich nicht so an, als würde sie aufhören.»
Tiefe Impfquote in der Premier League
Die Impfquote unter den Premier-League-Profis ist bei weitem nicht so hoch wie in anderen europäischen Ligen, bis zum vergangenen Monat waren 31 Prozent noch nicht gegen das Virus geschützt. Liverpools Trainer Jürgen Klopp sagte vor dem spektakulären Duell bei den Tottenham Hotspur deutlich, dass die Impfung für ihn bei künftigen Transfers eine Rolle spiele.
«Wenn ein Spieler überhaupt nicht geimpft ist, ist er eine ständige Bedrohung für uns alle», so der 54-Jährige. «Er will keine Bedrohung sein. (...) Aber er ist eine.» Deshalb wäre es sehr kompliziert, die Abläufe zu organisieren.
Der 54-Jährige bestätigte keine laufenden Transferverhandlungen, über das Corona-Thema habe er aber nachgedacht. «Und ja, es hätte definitiv einen Einfluss.» Seine Haltung ist klar: Klopp: «Impfung ist moralische Verpflichtung.» Die Reds mussten gegen die Spurs trotz sehr hoher Impfquote auf drei Spieler (Virgil van Dijk, Curtis Jones und Fabinho) verzichten, die mit einem positiven Corona-Test ausfielen.
Salah mit Fussball-Analogie – Arteta versprüht Optimismus
Klopps Schützling Mo Salah wurde kürzlich gefragt, ob er von den Impfstoffen «überzeugt» sei. «Das sind Ärzte, die seit Jahren in der Medizin arbeiten und studieren. Wenn ich sagen würde, dass was falsch ist, dann wäre ich wie jeder auf der Strasse, der mich in meiner Spielweise korrigieren will. Die Ärzte und die WHO haben es gesagt, also müssen wir ihnen folgen», hielt der Ägypter in einem TV-Interview fest.
Auch Arsenal-Coach Mikel Arteta sprach über die komplizierte Corona-Situation. «Wir müssen uns auf unvorhersehbare Dinge einstellen», so der Spanier. Dabei müsse man optimistisch bleiben. «Wir müssen aufhören, uns zu beklagen», meint der Boss von Granit Xhaka. Eine gute Vorbereitung sei auch hier der Schlüssel: «Wir brauchen Plan B, C und D.»
