Lange fochten Sir Jim Ratcliffe und Scheich Jassim bin Hamad einen Zweikampf um den Kauf von Manchester United aus. Nach dem Höchstgebot des Engländers zweifelt dieser nun an der Existenz seines Konkurrenten aus Katar. Wohl mit einem Augenzwinkern.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Sir Jim Ratcliffe überbot den katarischen Scheich Jassim bin Hamad für den Teilkauf von Manchester United.
- Nun zweifelt der Engländer an der Existenz des Katarers. Weder er noch die Besitzerfamilie von Manchester United haben den Scheich je gesehen.
- Allzu ernst dürfte es Ratcliffe aber nicht meinen. Der katarische Scheich ist durchaus eine reale Person – er war unter anderem einmal Vorstandsmitglied bei der Credit Suisse.
Nach endlosem Hin und Her gab Manchester United im Dezember bekannt, dass Sir Jim Ratcliffe als neuer Mitbesitzer beim englischen Traditionsklub einsteigt. Für einen Aktienanteil von 25 Prozent soll der Brite laut Medienberichten 1,3 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt haben.
Selbst für den 21 Milliarden schweren und gemäss Medienberichten «reichsten Engländer» ist das eine grosse Summe. Ganz so teuer wäre es für Ratcliffe ohne Mitbieter vermutlich nicht geworden. Monatelang war der INEOS-Besitzer, dem unter anderem auch der Schweizer Verein Lausanne-Sport gehört, in einen Kuhhandel mit dem katarischen Scheich Jassim bin Hamad Al Thani verwickelt gewesen.
Nun legt er gegenüber englischen Meiden offen, den Scheich nie getroffen zu haben. Auch die Glazers hätten den Mann nie gesehen.
Wer ist Jassim bin Hamad Al Thani?
«Ich bin mir nicht sicher, ob er existiert», zitiert der «Mirror» den neuen Mitbesitzer von ManUnited. «Es hat ihn noch niemand gesehen. Auch die Glazers haben ihn nie getroffen. Das war eine sehr merkwürdige Angelegenheit.» Mit den Glazers hätte er selbst wiederum sehr viel zu tun gehabt. «Die Glazers haben uns von Anfang an gegenüber der katarischen Option bevorzugt. Sie haben während des gesamten Prozesses zu uns gehalten. Dieser steinige Weg über ein Jahr hinweg hat eine Art Beziehung zwischen uns geschaffen.»
Umso merkwürdiger, dass Scheich Jassim bin Hamad nie persönlich zu einem Treffen erschienen war. Viel bekannt ist über den Katarer indes nicht. Existieren tut der Scheich aber definitiv. 2003 stand er im Mittelpunkt eines politischen Bebens am katarischen Königshof. Damals änderte Katars Emir, Scheich Hamad bin Khalifa Al Thani, die Thronfolge und entmachtete Sohn Jassim. An seiner Stelle ist seit 2013 sein Bruder Tamim der Herrscher Katars.
Jassim wurde 1982 geboren, absolvierte an der Royal Military Academy in Sandhurst, England seine Ausbildung und ist aktuell Vorsitzender der «Qatar Islamic Bank». Unter anderem war er auch schon Vorstandsmitglied der Credit Suisse.
